Hallo Leute, die letzte Episode unserer Mythen-Reihe ist nun schon etwas her. Daher wird es höchste Zeit, mit einer neuen Folge JBL Aqua-Myths in den Tag zu starten! Heute beschäftigen wir uns mit folgenden drei Mythen aus der Aquaristik:
1. Pflanzen verkümmern - Wegschmeißen als Folge?
Dass Pflanzen verkümmern oder nicht gut wachsen, kann viele Ursachen haben. Ich würde allerdings nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und die Pflanzen wegschmeißen. Es gibt ein Gesetz, welches hilft, der Sache auf den Grund zu gehen – das Liebigsche Minimumgesetz. Für ein prächtiges Pflanzenwachstum sind bestimmte Faktoren verantwortlich. Fehlt einer dieser Faktoren, kann es zu Mangelerscheinungen kommen – sprich die Pflanze wächst vielleicht, aber eventuell nicht gesund oder es kommt ganz zum Stillstand. Zu diesen Faktoren gehört beispielsweise Licht, Kohlenstoffdioxid, Nitrat, Phosphat, Kalium, etc.. Liebig hat Pflanzen mit einem Holzfass verglichen, das aus mehreren Brettern besteht. Jedes Brett stellt dabei einen Faktor dar. Sind alle Faktoren ausreichend gegeben wächst die Pflanze gut. Sobald ein Faktor, also ein Brett reduziert wird, läuft das Fass aus und die Pflanze kann nicht mehr gut wachsen. Dementsprechend wird das Wachstum der Pflanze durch das niedrigste Holzbrett begrenzt.
Mehr zum Thema Düngung und dem Liebigschen Minimumgesetz findet Ihr hier:
Düngung ist nicht gleich Düngung Teil 1
Düngung ist nicht gleich Düngung Teil 2
JBL TV #3: Wie bekomme ich meine Pflanzen im Aquarium schön zum Wachsen?
Verkümmern Wasserpflanzen, obwohl alle wichtigen Ressourcen ausreichend vorhanden sind, kann dies auch daran liegen, dass die Pflanzen oberhalb der Wasseroberfläche in Gewächshäusern gezogen wurden. Pflanzt man sie ins Aquarium ein, werfen sie erstmal ihre alten Blätter ab und bilden neue Blätter – diesmal unter Wasser.
Des Weiteren kann es sein, dass die gekauften Pflanzen im Zoofachgeschäft unter Leuchtstoffröhren gepflegt wurden. Hast du in deinem Aquarium allerdings eine LED verbaut, solltest du diese vorerst dimmen, um die Pflanzen an das stärkere Licht zu gewöhnen. Mit anderen Worten: Die Pflanzen müssen sich zuerst akklimatisieren und umstellen.
2. CO2 nur bei roten Pflanzen nötig?
Jede Pflanze braucht CO2. Ohne ist das Wachstum nicht möglich. Die eine Art mehr, die andere Art weniger. Ohne eine aktive Zugabe sind 4-8 mg/l CO2 natürlich im Aquariumwasser gelöst. Zusätzlich sollten alle wichtigen Mikro- und Makronährstoffe (z.B. durch JBL PROFLORA Ferropol ) und eine Beleuchtung mit Vollspektrum und einem PAR-Wert von über 200 (z.B. JBL LED SOLAR NATUR ) vorhanden sein. Rote Pflanzen gehören eher zu den anspruchsvolleren. Sie benötigen viel Licht, viel Dünger und unbedingt eine CO2-Düngung (z.B. durch JBL PROFLORA CO2 BASIC SET M ) . Dunkelgrüne Pflanzen gehören dahingegen meist zu den anspruchsloseren. Sie kommen mit wenig Licht und wenig Dünger aus.
Mehr zum Thema Pflanzen und CO2 erfahrt Ihr hier: Pflanzenarten & CO2-Pflanzendüngung
3. Filterreinigung: Je gründlicher - umso besser?
Dieser Mythos kommt meistens bei Einsteigern in die Aquaristik zum Vorschein. Wenn beispielsweise etwas in unserer Wohnung dreckig ist, putzen wir es gründlich, bis es wieder blitzeblank aussieht. Man könnte meinen, dass das auch mit unseren Filtern im Aquarium so ist. Ist dieser stark verschmutzt, machen wir ihn sauber, bis er wieder wie neu aussieht.
Dies ist allerdings eine große Gefahr für die Lebewesen in deinem Aquarium. Über die Einlaufphase hinweg bilden sich ständig Bakterien, welche sich vor allem verstärkt in unserem Filter ansiedeln. Sie sorgen dafür, dass Schadstoffe abgebaut werden und das biologische Gleichgewicht aufrechterhalten wird. Reinigt man den Filter nun gründlich, tötet man gleichzeitig alle wichtigen Bakterien und das Aquarium muss praktisch wieder von neu einlaufen. Dies hat zur Folge, dass der Stickstoffkreislauf in unserem Aquarium gestört wird und die für unsere Fische lebensgefährlichen Stickstoffverbindungen, Ammoniak und Nitrit, nicht mehr ausreichend abgebaut werden können.
Alles zum Thema Bakterien im Aquarium könnt Ihr hier finden: Bakterielle Startphase
Dies bedeutet allerdings nicht, dass man seinen Filter nie sauber machen muss. Generell sollte auf jeden Fall alle drei Monate eine grobe Reinigung des Filters stattfinden - sprich die Filtermaterialien leicht ausdrücken und den groben Schmutz entfernen. Dadurch bleibt ein guter Grundstock an Bakterien im Filter vorhanden. Merkt man allerdings, dass die Leistung des Filters früher nachlässt, sollte natürlich ebenfalls eine Reinigung vollzogen werden. Nach der Reinigung ist es empfehlenswert, den Filter mit Bakterien wieder anzuimpfen. Hierzu eignet sich: JBL FilterStart & JBL Denitrol
Mehr zum Thema Filterreinigung könnt Ihr hier nachlesen: Reinigung
Wie immer könnt Ihr uns gerne weitere Mythen aus der Aquaristik in die Kommentare schreiben und wir gehen, wie die letzten Male in einem weiteren Teil unserer kleinen Serie, genauer darauf ein!