Um 5:00 Uhr ging es morgens los. Jeder musste sein Frühstück selbst machen, abwaschen, Schlafsäcke zusammenrollen, Truck beladen und los ging‘s. Den Sonnenaufgang bestaunten wir, zusammen mit diesmal nur etwa 50 anderen, auf einem Aussichtspunkt. Sah nett aus, aber wir wollten endlich in die Wüste und „Krabbeltiere“ suchen. An den Felsen der Kata Tjutas bekamen wir auf einem etwa dreistündigen Marsch die Gelegenheit, nach Tieren Ausschau zu halten. Am Boden scheint das Leben ausgelöscht zu sein, aber dafür gibt es eine interessante Vogelwelt. Zebrafinken und andere Vogelarten konnten wir aus etwa 1 m Entfernung beobachten.
Die Gruppe wurde ungeduldig. Wir erklärten unserem Fahrer, dass wir keine Lust mehr auf Aussichtsplattformen, Touristen und rote Steine hatten. Wir wollten im Nichts herumlaufen und „Viecher“ suchen. Sicherlich eine neue Situation für ihn, denn normalerweise wollen Besucher genau das nicht.
Er wollte uns glücklich machen und fuhr mit uns ins absolute Nichts. Endlich angekommen, konnten wir nach Herzenslust Steine umdrehen und „Krabbelgetier“ suchen. Jetzt waren wir schon mal glücklich, obwohl wir noch immer keine Tiere fanden.
Oberflächenmessungen des roten Sandes zeigten schmerzhafte 63 °C. Wir nahmen an, dass die Tiere diese Temperaturen ebenfalls nicht so schön finden und tatsächlich eher morgens und abends unterwegs sind. So nutzten wir die heiße Zeit, um 300 km zum nächsten Ziel, den Kings Canyon, zu fahren.
Hier erwartete uns ein Wasserloch zwischen Felswänden, mitten in der Wüste. Da es nur 3-4 Tage im Jahr regnet, sind uns die Wassermengen absolut unklar. Die Wassertemperatur beträgt 22-23 °C. Das Bild gleicht einer Oase.
Hier schlugen wir auch unser Camp auf und gingen in der näheren Umgebung Holz für das Lagerfeuer suchen. Beim Holzsuchen wollte jeder zeigen, wie toll er ist und wir trugen mehr Wunden als bei einer Schlacht davon. Später grillten wir über der offenen Flamme des gemütlichen Feuers.
Viele von uns schliefen das erste Mal direkt unter freiem Himmel, im Lager ohne Zelte. Eine wirklich tolle Erfahrung! Eine Nacht unter 1000 Sternen. Der Himmel war klar. Die Tiere, die wir tagsüber nicht gefunden haben, ließen sich auch nachts nicht blicken. Schlangen brauchte aber auch niemand in seinem Schlafsack…