Das Foto entstand in 50 cm Wassertiefe im Rio Atabappo in Kolumbien, der einen Teil der Grenze zu Venezuela bildet. Das Besondere war die Wassertemperatur von 32,7 °C! Es war die höchste Wassertemperatur eines natürlichen Gewässers mit Fischen in Südamerika, die wir auf JBL Expeditionen je gemessen haben. Das Foto zeigt aber noch mehr interessante Informationen für uns Aquarianer: Die Skalare leben zusammen mit Flaggenbuntbarschen (Mesonauta festivus) im gleichen Lebensraum. Die Pflanzen im Bild sind keine Unterwasserpflanzen. Im Rio Atabappo sind keinerlei aquatische Pflanzen unter Wasser zu finden. Wenn wir etwas Grünes unter Wasser entdecken, handelt es sich um abgebrochene Zweige mit Blättern daran oder Überwasserpflanzen, die durch einen hohen Wasserstand eine Zeit lang unter Wasser überleben müssen. Die Wasserfarbe zeigt das typische Schwarzwasser der Region mit keiner messbaren Gesamt- oder Karbonathärte, einer Leitfähigkeit von 19 µS/cm und einem stark saurem pH-Wert.
Wie gefährlich sind eigentlich Krokodile für uns Schnorchler?
Wenn wir in den Lebensräumen unserer Zierfische schnorchelnd unterwegs sind, können wir auf Krokos treffen. In Südamerika ist dies zu 99,9 % unproblematisch, da es sich um harmlose Kaimane handelt, die mehr Angst vor uns als wir vor ihnen haben. Nur der Schwarze oder Mohrenkaiman kann wirklich gefährlich werden, aber genau deswegen wurde er praktisch ausgerottet.
In Australien sieht die Situation anders aus. Dort leben zwei Krokodiltypen: Die Süßwasserformen, Freshies genannt und die Salzwasserkrokodile, als Salties bezeichnet. Die Süßwasserkrokos sind in der Regel harmlos und beim Aufeinandertreffen treten sie den Rückzug an oder drohen mit dem Öffnen des Mauls. Wer dann einen geordneten Rückzug antritt, kann das Wasser auch mit allen Gliedmaßen wieder verlassen. Das sieht bei den Salties anders aus. Schon ihre maximale Größe von rund fünf Metern ist durchaus respekteinflößend. Gewässer, in denen Salzwasserkrokodile leben, sind mit dreisprachigen Warnschildern versehen. Das Fatale ist, dass diese Panzerechsen hunderte von Kilometern im Landesinneren der Nordküste von Darwin aus angetroffen werden können! Bei Hochwasser dringen sie in den Flüssen weit in das Landesinnere vor und finden sich dann beim Zurückziehen des Wasserstandes in Tümpeln, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. Und hungrig sind sie dann auch noch…
Mehr über Kolumbien erfährst du hier: Expedition 2022 Kolumbien I