Meerwasser-Technik
Technische Besonderheiten eines Meerwasseraquariums
Spezielles Licht, Strömung, ein Kalkreaktor und der Eiweißabschäumer sind die technischen Produkte, die ein Meerwasseraquarium von einem Süßwasseraquarium unterscheidet.
Meerwasseraquarien sollen auch nach Meer, also bläulich, aussehen. Daher werden für die Beleuchtung eher kalte Lichtfarben eingesetzt, siehe Licht . Bei den Leuchtstoffröhren sollten Sie eine kalte Tageslichtröhre (z. B. JBL SOLAR MARIN DAY ) mit einer blauen Spezialröhre (z. B. JBL SOLAR MARIN BLUE ) kombinieren. Die Tageslichtröhre nach vorne über die Fische und die blaue Röhre nach hinten über die Korallen. Die JBL LED SOLAR NATUR in Kombination mit der JBL LED SOLAR EFFECT geben ein ideales Licht für ein Korallenriffaquarium mit einer Farbtemperatur von 7800 K, wenn die JBL LED SOLAR EFFECT auf maximal Blau gestellt wird. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass Meerwasseraquarien mit 10.000 bis 15.000 K beleuchtet werden müssen, ist den Spezialisten klar, dass unsere Korallen immer aus geringen Tiefen stammen und somit keine so hohen Kelvinzahlen benötigen! Grund ist die „Faulheit“ der Korallensammler, für die es keinen Grund gibt, Korallen aus 20-30 m Tiefe zu sammeln, wenn es alle diese Korallen und oft wegen des UV-Schutzes mit stärkeren Farben, schon in 3 bis 6 Meter Tiefe auf dem Riffdach gibt! Metalldampfstrahlen (HQI) erzeugen ein sehr geeignetes Licht, aber auch enorme Wärme bei hohem Stromverbrauch. Beleuchten Sie Ihr Aquarium so stark wie möglich! Die Korallen werden es mit schönem Wachstum danken. Es ist NICHT sinnvoll, ein Meerwasseraquarium AUSSCHLIESSLICH mit blauen Röhren zu beleuchten! Die Korallen leben nicht in großer Tiefe, sondern hauptsächlich zwischen der Oberfläche und 30 m Tiefe.
Sollte das Aquarium mit Leuchtstoffröhren ausgeleuchtet sein, wäre die JBL SOLAR MARIN DAY in Kombination mit JBL SOLAR OCEAN BLUE T5 ULTRA 24-39 W (Kein EEK Label erforderlich. Ausnahmeregelung nach (EU) 2019/2015 Anhang IV 3. g) Korallen-Zooxanthellen-Symbiose.) eine gute Wahl. Leuchtstoffröhren sind vom Spektrum her den LEDs NICHT unterlegen! Nur ihre Lichtleistung ist natürlich geringer, als die der LEDs.
Fast alle Tiere haben sich an die herrschenden Strömungen im Meer gewöhnt und angepasst. Im Aquarium sollten Strömungen daher mit Wasserpumpen nachgebildet werden. Das größte Problem bei Strömungen im Aquarium sind so genannte „Totzonen“. Dies sind Bereiche z. B. hinter einem Stein, in der es zu Schmutzablagerungen am Boden kommt. Diese Bodenablagerungen verringern das Redoxpotential des Wassers und können zu Schmieralgen führen. Bei dem Beispiel mit einem Stein würde sich auf einer Seite des Steins durch EINE Strömungspumpe eine Totzone bilden. Durch den Einsatz einer zweiten Strömungspumpe gegenüber, die wechselseitig zur anderen Strömungspumpe per Timer oder Schaltuhr geschaltet wird, würde die Totzone verhindert werden. Mit diesem Gedanken sollte die Strömungsrichtung(en) im Riffaquarium überdacht werden!
Ihre Korallen (und auch die anderen Tiere) benötigen größere Mengen an Kalzium, Magnesium und anderen Spurenelementen zum Wachsen. In Ihrem frisch angesetzten Meerwasser sind diese Stoffe anfangs enthalten, werden dann aber verbraucht. Sie haben nun zwei Möglichkeiten: Sie können Kalzium usw. mit Wasseraufbereitern ergänzen wie JBL CalciuMarin und JBL MagnesiuMarin oder Sie arbeiten mit einem Kalkreaktor. Der Kalkreaktor besteht aus einer Säule, die Sie mit kalkhaltigem Material (Korallenbruch, Marmorsplit usw.) füllen und mit Ihrem Meerwasser durchströmen. Dann schließen Sie eine CO2-Anlage an den Kalkreaktor an, der durch die CO2 Zugabe den pH-Wert innerhalb des Reaktors auf etwa 6 senkt. Sobald der pH-Wert unter 7 sinkt, lösen sich aus dem Korallenbruch/Marmorsplit die Kalziumbestandteile im Wasser und können Ihrem Aquarienwasser tropfenweise zugeführt werden. Dies ist sicherlich die eleganteste, aber auch die kostenintensivere Lösung im Vergleich zu JBL CalciuMarin .
Der Eiweißabschäumer besteht aus einem Zylinder, in den Ihr Aquarienwasser gelangt. Eine Pumpe oder ein Luftausströmer erzeugt viele kleine Luftblasen innerhalb des Zylinders. Wenn Sie nun eine Wasserbelastung in Form von Eiweißverbindungen haben (durch Futter, Fischausscheidungen usw.) bilden die vielen Luftblasen Schaum, der in dem Zylinder nach oben steigt. Am oberen Teil des Zylinders befindet sich ein Auffangbehälter für den Schaum. So entfernen Sie elegant die Schadstoffe, BEVOR sie biologisch im Aquarium abgebaut werden. Sie müssen nun nur den Schaumauffangbehälter regelmäßig ausleeren und die Schaummenge im Zylinder von Zeit zu Zeit richtig einstellen. Nachteil: Eiweißabschäumer entfernen nicht nur die Schadstoffe, sondern auch die erwünschten Spurenelemente und Vitamine.
Mit Hilfe einer schwimmenden Spindel, dem JBL Aräometer , können Sie sehen, wie viel Salz sich in Ihrem Wasser befindet. Die meisten Meerwassertiere fühlen sich bei einer Dichte von 1,022 und 1,025 wohl. Siehe Thermometer . Da die Temperatur einen Einfluss auf die Dichtemessung hat, ist im JBL Aräometer die Temperatur ablesbar. Neben der angezeigten Temperatur finden Sie im JBL Aräometer eine Korrekturskala, die Ihnen anzeigt, dass Sie z. B. bei einem Grad unterhalb von 25 °C, also 24 °C eine Korrektur der abgelesenen Dichte um 1 nach unten vornehmen müssen: Sie lesen 1.024 ab, korrigieren um 1 nach unten und erhalten als korrekten Wert 1.023. Bei einem Grad mehr, muss um einen Wert nach oben korrigiert werden: 1.024 plus 1 = 1.025.
Der Salzgehalt kann alternativ auch mit einem guten Refraktometer gemessen werden. Hier wird ein Tropfen Meerwasser auf ein Glas getropft und durch das Gerät hindurchgeschaut. Auf einer Skala lässt sich dann die Dichte ablesen.
Auch wenn Ihr Aquarium nicht überbesetzt ist, liegt die Keimzahl in Meerwasseraquarien laut wissenschaftlicher Studien etwa eine Million Mal höher als im Ozean. Dieser „Keimdruck“ führt bei Fischen zu einer höheren Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern. Vergleichbar mit vier hustenden Mitreisenden in einem kleinen Fiat Panda zu einem Hustenden in einem großen Reisebus. Mit Hilfe keimtötender UV-C Strahlung durch einen UV-C Wasserklärer ( JBL PROCRISTAL UV-C Compact plus 5 W ) senken Sie aktiv die Keimzahl und senken somit den Keimdruck auf die Bewohner und steigern damit die Gesundheit der Tiere. UV-C Wasserklärer sind Geräte, die mit Hilfe einer Wasserpumpe ( JBL ProFlow u800 ) Aquarienwasser an einem UV-C emittierenden Brenner vorbeifließen lassen. Die UV-C Strahlung des Brenners tötet in der dünnen Schicht des vorbeifließenden Aquarienwassers die Keime ab und kläre so das Wasser. Wichtig ist, die Pumpenleistung der UV-C Stärke gemäß Verpackungsangaben abzustimmen. Bei zu starken Pumpen fließt das Wasser einfach zu schnell am UV-C Brenner vorbei und kann nicht optimal entkeimt werden. Auf den JBL ProCristal UV-C Klärern wird daher immer eine passende Pumpengröße empfohlen.
Bei den Luftpumpen benötigen Sie Pumpen mit hoher Luftliterleistung, wie z. B. die JBL PROSILENT a200 mit einem Luftanschluss oder die JBL PROSILENT a400 mit 2 Luftanschlüssen. Die JBL ProSilent a Reihe liefert nicht nur eine hohe Leistung, sondern ist im Betrieb auch ganz besonders leise! Bei Auströmersteinen, die oft im Eiweißabschäumern verwendet werden, sind Holzausströmer ( JBL Aeras Marin ) am beliebtesten. Sie erzeugen über einen langen Zeitraum sehr feine Luftblasen, die zu einer maximalen Schaumbildung elementar sind. Nach einer gewissen Zeit setzen sich ALLE Ausströmer zu, so dass sie deutlich weniger und oft auch größere Blasen produzieren. Spätestens dann sollten sie gegen Neue ausgetauscht werden.
- JBL Tormec activ
- JBL Carbomec activ
- JBL NitratEx
- JBL Clearmec plus
Ein Filter hat im Meerwasseraquarium die gleiche Aufgabe wie Im Süßwasseraquarium: Er soll Trübstoffe und Schmutz aus dem Aquarium herausholen, so dass sie bei der nächsten Filterreinigung aus dem System entfernt werden können. Bei der Größe des Filters gilt im Meerwasser: Lieber eine bis zwei Nummern größer, als auf der Verpackung für eine Aquariengröße X empfohlen wurde. Bei der Bestückung des Filters ist zu beachten, dass es einige Filtermaterialien gibt, die für Meerwasser ungeeignet sind. Dies ist, zumindest bei JBL, immer auf der Verpackung angegeben.
Für Meerwasser ungeeignet ist:
Alle anderen JBL Filtermedien sind hervorragend auch für Meerwasser geeignet.
Viele Meerwasseraquarien besitzen einen sogenannten Filtersumpf, der aus einem Behälter besteht, welcher sich im Schrank unterhalb des eigentlichen Aquariums befindet. Das Wasser gelangt durch einen Überlaufschacht hinunter in den Behälter und wir nach Durchlaufen der Filtermaterialien von einer Pumpe wieder in das Aquarium befördert. Bei solchen Filtersümpfen ist es sehr hilfreich, wenn das Wasser zuerst etwas Filterwatte passiert (JBL Symec oder JBL Symec XL), bevor das Wasser zum oft enthaltenen Eiweißabschäumer und weitere Filtermaterialien gelangt. Diese Filterwatte kann optisch auf Verschmutzung kontrolliert und dann in wenigen Sekunden bei Bedarf erneuert werden.
JBL bietet große Filterschwämme an, die genau auf Maß zugeschnitten werden können und absolut wasserneutral sind (JBL Filterschaum blau grob). Wir empfehlen hier eher den groben, als den feinen Filterschwamm zu verwenden.