Gesellschaftsaquarium
Was passt zusammen und was nicht
Etwa 90 % aller Aquarien sind Gesellschaftsaquarien. Es werden Fische, Pflanzen und oft auch Wirbellose zusammen in einem Aquarium gepflegt, die zwar aus verschiedenen Regionen dieser Welt kommen, aber von ihren Ansprüchen her gut zusammenpassen. Der Gegensatz dazu wäre ein Biotop-Aquarium, in dem (bei strengen Regeln) alle Tiere und Pflanzen aus einem Gebiet stammen.
Es spricht aber absolut nichts dagegen, Tiere und Pflanzen zusammen zu setzen, wenn sie sich vertragen und ähnliche Ansprüche an das Wasser sowie an die Einrichtung stellen. Daher ist es wirklich sinnvoll, sich VOR dem Kauf über die Tiere und Pflanzen zu informieren oder aber auch dem Fachverkäufer im Zoogeschäft gut zuzuhören und auf seinen Rat zu hören. Es gibt Fische, die extrem unterschiedliche Wasserwerte benötigen und dies leider im Zoogeschäft nicht immer berücksichtigt wird. Beispiel: Buntbarsche aus dem Tanganjikasee bevorzugen recht hartes Wasser, während der Rote Neon ein Weichwasserbewohner ist.
Oft ist es aber so, dass Fischarten in mittelhartem Wasser bei einem pH-Wert um 7,0 herum gut leben können. Nur die Extreme in die eine oder andere Richtung sollte vermieden werden. Fische, die andere Fische als Beute ansehen, passen ebenfalls nicht zusammen – zumindest immer nur recht kurz! Fische, die viel Schwimmraum brauchen, z. B. Regenbogenfische, passen nicht zu Fischen, die ein eher verkrautetes Aquarium bevorzugen (z. B. Fadenfische), auch wenn es von den Wasserwerten her passen würde.
Auch die Wassertemperatur ist ein Faktor, bei dem beim Gesellschaftsaquarium ein wenig geachtet werden sollte. Viele Garnelenarten bevorzugen eher kälteres Wasser (21-23°C). Der Diskus liebt warmes Wasser mit 27-29°C.
Außerdem würde der Diskus die Garnelen fressen – wenn er sie erwischt. Mit einer Wassertemperatur um die 25 °C sind wirklich die meisten tropischen Fischarten gut zu pflegen. Nur wenige Arten brauchen wirklich eine höhere oder niedrigere Wassertemperatur.
Noch eine Sache, die lustig klingt, aber nicht lustig ist: Als der Film „Findet Nemo“ in die Kinos kam, überschwemmten Menschenmassen die Zoogeschäfte, um Nemos (Clownfische) für ihr Aquarium zu Hause zu kaufen, ohne zu wissen, dass es sich bei Clownfischen um Salzwasserfische handelt und ihr Aquarium zu Hause jedoch Süßwasser enthielt.
Wir unterscheiden eigentlich eindeutig Süßwasser und Meerwasser (mit etwa 40 g Meersalz pro Liter). Dazwischen ist Brackwasser angesiedelt. Tatsächlich ist es so, dass wir eine Wasserprobe gar nicht so leicht als Meerwasser identifizieren können, außer wir schmecken daran! Nur die Gesamthärte und die Leitfähigkeit (mit Leitwertmessgerät messbar) würden auf Meerwasser schließen lassen. Alle anderen Wasserwerte würden auch bei Süßwasser passen!