Unterwasserfütterungen bei der wohl schönsten Insel der Welt
Unsere Nachbarinsel La Digue gilt weltweit als schönste Insel. Auf einem Tagesausflug wollten wir uns davon überzeugen und die Gelegenheit nutzen, mitgebrachte Futter-Prototypen und JBL MariPearls an die Riffbewohner zu füttern, um deren Reaktionen zu beobachten.
Fressen Riffbewohner in freier Wildbahn Aquarienfischfutter?
Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie Fische, die ein Futter nie zuvor erhalten haben, reagieren, wenn man ihnen Aquarienfischfutter anbietet. Manchmal sind sie so gierig, dass sie fast in die Dose schwimmen…
Auf einem Inselrundgang lernten wir, wie Kokosnüsse verarbeitet werden und wie Ochsen für die Gewinnung von Kokosnussöl eingesetzt werden.
Auch nach 13 Expeditionen ist es immer wieder faszinierend, wie „tierbegeistert“ die Teilnehmer sind. Die Erklärungen zur Kultur können noch so interessant sein, sobald eine Spinne oder ein Tausendfüßer entdeckt werden, steht der Guide alleine da.
Auch eine altehrwürdige Villa mit historischen Möbelstücken hatte keine Chance gegen die Aldabra-Riesenschildkröten.
Zum Abschluss des La Digue Besuchs gab es noch etwas Arbeit. Wassertests standen an: Im 30 °C warmen Meerwasser betrug die Leitfähigkeit 53,9 mS/cm, die Karbonathärte lag bei 9 °dKH, der pH-Wert bei 8,3, der Magnesiumgehalt bei 1300 mg/l, der Kalziumgehalt bei 380 und die Dichte bei üblichen 1,025.
Für Messungen der photosynthetisch aktiven Strahlung (PAR) über und unter Wasser war der Strand wegen des Wellengangs jedoch nicht geeignet.
Traumstrände der Seychellen
Nach getaner Arbeit ist es einfach nur schön, das 30 °C warme und klare Wasser des Indischen Ozeans zu genießen und noch einmal über die erlebten Dinge nachzudenken. Wer weiß, ob man hierher noch einmal zurückkommen wird? Außerdem sind da ja noch die Schlammspringer im Brackwasser…
An einem Strand ohne Wellengang konnten wir zu dritt die PAR-Messungen durchführen. Einer hielt den Zollstock zum Ablesen der Wassertiefe, einer hält das PAR-Messgerät in der wasserdichten Hülle und liest den Wert ab, und einer schreibt die Werte auf.
Da viele Korallen endosymbiontische Algen in ihrem Gewebe enthalten und in geringen Tiefen leben, ist die photosynthetisch aktive Strahlung durchaus wichtig. Blaue Aquarienbeleuchtung sieht zwar nett aus und bringt fluoreszierende Effekte zur Geltung, fördert aber nicht unbedingt das Wachstum der Korallen. Über Wasser beträgt der PAR Wert 1925 µmol/sek/m2. Direkt unter der Wasseroberfläche sinkt der PAR-Wert bereits durch die Reflektion auf 1750. In 10 cm Tiefe sind es 1200, in 20 cm 1010, in 30 cm 840, in 40 cm 670, in 50 cm noch 650 und in 60 cm Tiefe nur noch 550 µmol/sek/m2. Auch auf den Seychellen laufen übrigens sehr schöne Taggeckos herum. Sie sind auf fast allen Inseln der Region zu finden, nicht nur auf Madagaskar!
Am letzten Tag vor der Abreise wollten wir uns die wohl bekannteste Nuss der Welt ansehen: Die Coco de Mer. Es gibt sie nur auf der Seychelleninsel Praslin und steht unter höchstem Schutz. Lustig ist wirklich, dass die weibliche Nuss einem weiblichen Schoß gleicht, während die männliche Blüte …nun ja…genauso aussieht wie…
Mit diesen Erlebnissen ging die 13. JBL Expedition dem Ende entgegen. Wir haben viele interessante Tiere beobachten können, waren begeistert von der Natur und enttäuscht von den Guides auf Madagaskar. Die Seychellen haben jeden über Wasser begeistert und es gab niemanden, der hierher mit seiner Familie oder seinen Freunden nicht wiederkommen wollte. Die Meeresfauna aber war nur Durchschnitt. Bei den Malediven oder bei Sansibar haben wir schon spektakulärere Riffe kennenlernen dürfen. Durch die Messungen der verschiedenen Faktoren wurde vielen klar, wie viel wir noch über die natürlichen Lebensräume unserer Lieblinge in Aquarien und Terrarien lernen können. Genau dafür werden wir wieder auf Expedition fahren. Sind Sie beim nächsten Mal dabei? Sie müssen nur genau so tierverrückt sein, wie wir es sind. Dann passt es…