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Das JBL Forschungsteam reiste im September 2004 in den amazonischen Regenwald von Französisch Guyana und anschließend in die karibischen Gewässer der Kleinen Antillen. Ziel des ersten Teils im Regenwald war, mehr Informationen über die Lebensräume von Terrarientieren und Süßwasserfischen zu erhalten. Etwa ein Jahr lang hatten interessierte Personen die Möglichkeit, sich bei JBL für eine Teilnahme zu bewerben. Es gingen mehrere Hundert Bewerbungen ein, aus denen 12 Plätze ausgelost wurden.
Der erste Teil im Regenwald war auf 8 Personen begrenzt, da das Boot, mit dem es auf dem Comté River tief in der Dschungel ging, nicht mehr Personen fassen konnte. Eine zweite Gruppe von 9 Personen flog direkt auf die Kleinen Antillen/Karibik, wo sie mit der ersten Gruppe nach dem Regenwaldtrip zusammentraf und eine Woche lang auf einem Tauchschiff Meerwasserforschung betrieb.
Der Regenwaldteil begann mit einem Kanutrip auf dem Crique Gabrielle, in dem viele bekannte Aquarienfische leben. Nach einigen Stunden körperlicher Betätigung wurde ein Flussteil erreicht, in dem ausgedehnte Wasserpflanzen-bestände zu finden waren. In vorher durchquerten Flussregionen, in denen kein Pflanzenwachstum zu verzeichnen war, konnten keine nennenswerten Fischansammlungen verzeichnet werden. Es wurden Wasserproben analysiert, wobei immer elektronische Messgeräte durch handelsübliche JBL Test-Sets ergänzt oder auch überprüft wurden. Gerade im Weichwasser sind pH-Messungen durchaus problematisch. Bei einer Härte von 2 ° dKH und GH-Werten von 0 °, einem pH von 5,5 bis 6,3 um 13:00 Uhr wurden regelmäßig recht hohe Eisengehalte von 0,2 bis 0,6 mg/l ermittelt. Im oberen Flusslauf wurde das Wasser relativ klar und ließ sogar eine schnorchelnde Betrachtung durch die Taucherbrille zu. Die Teammitglieder staunten nicht schlecht, als sie ausgewachsene Augenfleckbuntbarsche (Heros severus) in Gruppen von zehn Tieren herumschwimmen sahen!
Schnell wurde ein JBL Click Futterdosierer geholt und versucht, die Fische unter Wasser zu füttern. Jedoch waren die über hundert Tiere umfassenden Salmlerschwärme schneller als die Buntbarsche. Auch anwesende Erdfresser (Geophagus jurupari) und Maronibuntbarsche waren zu langsam und zu scheu.
Am nächsten Tag ging es mit einem Motorboot tief in den Regenwald, in dem zweimal übernachtet wurde. Eine Übernachtung im Dschungel ist selbst für erfahrene Outdoorexperten immer wieder ein Erlebnis.
Abends teilt man sich Hängematte und Moskitonetz mit mehrbeinigen Mitbewohnern und beim ersten Morgengrauen herrscht ein Krach, als ob die gesamte französische Fremdenlegion angreift. Eine Horde Brüllaffen war in der Nähe und randalierte in den Bäumen. Der Lärm der Brüllaffen war einfach unglaublich.
Die Schätze des Regenwaldes müssen jedoch sorgsam gesucht werden. Anders als im Zoo ist viel Geduld und ein gutes Auge notwendig, um die verborgenen und scheuen Tiere zu entdecken. Kolibris kommen morgens etwa um die gleiche Uhrzeit an dieselben Blüten, bei Fröschen muss man dem Quaken solange folgen, bis es verstummt. Dann ist man in der Nähe. Echsen rutschen am Baumstamm immer auf die, der Person abgewandten Seite. Viele Tiere verharren regungslos bei der Annäherung eines Menschen. Nur mit einem geschulten Blick sind die Tiere auszumachen.
Die zwei Tage im Dschungel vergingen sehr schnell. Auch wenn sintflutartige Regenfälle zeitweise die Aktivitäten eingeschränkt haben, vergingen die Stunden mit Wassertesten und Fische fangen wie im Fluge.
Nach der Rückkehr in die Zivilisation von Cayenne ging es per Flugzeug über Guadeloupe auf die Kleine Antilleninsel St. Kitts, wo das Tauchschiff Caribbean Explorer II auf das Team wartete. Eine zweite JBL Forschungs-Gruppe von neun Personen stieß direkt aus Europa auf St. Kitts zum „Dschungelteam“ hinzu. Gemeinsam war nun für alle 17 ein einwöchiger Trip zu den karibischen Riffen um St. Kitts, Statia und Saba geplant.
Der erste Tag wurde vor St. Kitts verbracht, wo in den Riffen Wasserproben aus verschiedenen Tiefen entnommen und anschließend auf dem Schiff analysiert wurden.
Am zweiten Tag ging es nach Statia (St. Eustatius). Nach nur einem Tauchgang wurde die Situation jedoch brenzlig: Ein Sturm kam aus südlicher Richtung auf Statia zu. Das Hurrikan Warnzentrum aus Florida sagte vorher, dass dieser Sturm sich innerhalb der nächsten Stunden wahrscheinlich zu einem Tropischen Sturm und etwa 12 Stunden später zu einem Hurrikan entwickeln werde.
Die Explorer wurde deshalb aufgefordert, Statia sofort zu verlassen und die vierstündige Überfahrt zu den geschützteren Buchten von St. Marteen anzutreten. Da sich ein Tau vom Beiboot versehentlich in der Schiffsschraube verfing, wurde die notwendige Abfahrt um über eine Stunde verzögert. Die Wellen hatten mit sieben Metern die Höhe des Schiffes erreicht. So verlief die Überfahrt Richtung St. Marteen mit einer JBL-grünen Gesichtsfarbe. Nach nur einer Stunde Sturmfahrt in dem aufgepeitschten Meer kam die Meldung eines entgegenkommenden Frachters, dass eine Weiterfahrt für die Schiffsgröße der Explorer II zu gefährlich sei. Der Kapitän drehte ab und brachte nach weiteren zwei Stunden sein Schiff in die Lee-Seite von Saba. Dort warteten alle gespannt die Entwicklung des Tropensturmes ab, der inzwischen den Namen Jeanne erhalten hatte. Die nächste Karte vom Hurrikan Warnzentrum zeigte den prognostizierten Verlauf, der nur 165 Meilen querab von Saba Richtung Puerto Rico und weiter nach Haiti führte. Wie das Fernsehen später zeigte, hinterließ Jeanne über 1000 Tote in der Region.
Das JBL Team und die Explorer II kamen mit einem Blauen Auge davon: Eine Runde spucken bei der Überfahrt und eine getrübte Sicht unter Wasser sowie Regen waren die einzigen spürbaren Auswirkungen. Die Forschung konnte am folgenden Tag mit Lichtmessungen, Fütterungsversuchen unter Wasser und weiteren Beobachtungen fortgesetzt werden.
Trotzdem waren alle Teilnehmer begeistert und sind nun gespannt, wohin die nächste JBL Expedition führen wird.
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