Von Madagaskar flogen wir in knapp zwei Stunden nach Mauritius. Unser JBL Importeur Goolam hatte alles organisiert und holte uns freudestrahlend am Flughafen ab.
Am nächsten Morgen ging es mit zwei Booten raus auf das Meer zum Tauchen. Wir wollten sehen, wie unterschiedlich die Inseln unter Wasser aussahen, obwohl sie im gleichen Ozean und auch in der gleichen Region liegen. Wir hatten zwei Tage mit je drei Tauchgängen Zeit, uns ein Bild der Situation zu machen. Das Wasser war schon einmal deutlich kühler als bei Nosy Be/Madagaskar: Statt 28 °C nur noch 25-26 °C. Der Korallenwuchs war spärlicher und auch der Fischreichtum war geringer.
Sehr interessant waren die zwei Wracks Elmily und Waterlilly, die 1981 bzw. 1982 gesunken waren. An Hand der auf den Wracks wachsenden Steinkorallen konnte die Wachstumsgeschwindigkeit der Korallen bei Mauritius eindeutig gemessen werden. Mit maximal 40 cm Durchmesser von Tischkorallen wären das nur etwas über einem Zentimeter pro Jahr! Im Aquarium liegen die Wachstumsgeschwindigkeiten der Acropora Arten weit darüber. Allerdings liegt das Wrack auch in 25 m Tiefe und liefert somit durch die reduzierte Lichteinstrahlung keine optimalen Lebensbedingungen für diese Korallen. Die ebenfalls angetroffenen Weichkorallen, die keine endosymbiontischen Algen besitzen, die auf Licht angewiesen sind, waren bis zu einem Meter hoch und absolut phantastisch. Die gemessenen Wasserwerte unterschieden sich nur im Magnesiumgehalt (1220 mg/l) von denen Madagaskars. pH (8,2), KH (8 ° dKH), Kalzium (460 mg/l), Dichte (1,025) waren identisch.
Im fünften Teil berichteten wir Ihnen von der nächtliche Suche nach Fröschen: JBL Expedition Indischer Ozean: Teil 5 – Nächtliche Suche nach Fröschen
Im siebten Teil geht es um die Seychellen: JBL Expedition Indischer Ozean: Teil 7 – Die Seychellen