Auch Terrarienpfleglinge können krank werden. Zum einen können Neuerwerbungen Krankheitserreger oder Parasiten in sich führen. Erkrankungen brechen oft erst eine Weile nach dem Erwerb der Tiere aus, weil das mehrmalige Umsetzen Stress bedeutet. Auch Stress durch nicht optimale Klimabedingungen im neuen Terrarium kann das Immunsystem schwächen und zu einer Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Wirt und Erreger führen, was schließlich zum Ausbruch einer Krankheit führt.
Zeigen die Pfleglinge äußere Veränderungen oder auffällige Verhaltensänderungen, muss schnell ein herpetologisch versierter Tierarzt aufgesucht werden. Zum einen ist eine sichere Aussage über die Ursache der Erkrankung nur nach genauen Tests möglich, verschiedene Erreger oder Parasiten können ähnliche Symptome hervorrufen. Ferner werden bei den Tests die Erreger auf Resistenzen hin untersucht und somit können Medikamente verordnet werden, die noch Wirkung zeigen. Generell gilt, je eher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser die Heilungschancen. Sind die Reserven des Pfleglings erst einmal aufgebraucht oder ist der körperliche Abbau bereits weit fortgeschritten, helfen oft selbst massive Aufbaumaßnahmen nicht mehr.
Quarantäne
Daher sollten Neuerwerbungen zuerst einmal in einem Quarantänebecken, jedoch unter optimaler Ernährung und Klimabedingungen, einige Zeit beobachtet werden. Während dieser Quarantänezeit sind Kotproben (in mehreren Tagen Abstand) bei Tierärzten oder veterinärmedizinischen Instituten zur Untersuchung vorzulegen, denn Vorsorge ist allemal besser als Behandlung erkrankter Tiere, besonders wenn man bereits mehrere Pfleglinge besitzt. Werden Erreger oder Parasiten im Kot nachgewiesen, sind die Dosierungsangaben sowie der Zeitraum der Medikamentenverabreichung, der vom Arzt vorgegeben wird, genau einzuhalten. Denn das Motto: „Viel hilft viel“ führt häufig zum Verlust der Pfleglinge durch Organversagen, Unterdosierung und verfrühtes Abbrechen der Behandlung zu Resistenzen bei den Erregern.