Ich möchte heute einmal etwas Allgemeines, nicht unbedingt Koi-Bezogenes aufgreifen. In meiner reisenden Tätigkeit schaue ich ja nicht nur die Teichbewohner an bei meinen Besuchen, sondern schaue auch in viele Aquarien. Oft sehe ich sehr schlanke Fische und erfahre diesbezüglich von den Besitzern, dass die Fische mindestens dreimal am Tag Nahrung bekommen.
Natürlich steht außer Frage, dass es umso länger dauert, bis man solche Folgen falscher Fütterung sieht, je größer ein Fisch ist. Aber auch in unseren Teichen geschieht es oft, dass Fische vergesellschaftet werden, die völlig unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse haben und unterschiedlich schnell fressen. Hier zeigt sich bereits das erste Problem, warum Fische an Unterversorgung leiden. Es gibt scheue und auch recht forsche Fische, vergesellschaftet man diese auf relativ engem Raum, werden die scheuen Fische auf lange Sicht kleiner, schmaler und auch unterversorgt sein. Diese Fische wiederrum „hinken“ bezüglich Immunsystem und Abwehrkräften den forschen, kräftigeren Fischen hinterher und sind potenziell anfälliger für Krankheiten. Die andere Seite der Medaille zeigt die verschiedenen Nahrungsarten. Wir wissen ja, dass es unter den Fischen Allesfresser (omnivor), Pflanzenfresser (herbivor)und auch Fleischfresser (carnivor) gibt. Demnach sollte der Speiseplan für die Fische den Bedürfnissen der Fische angepasst sein. Wenn der Nase oder dem Graskarpfen als Grünfutterfresser sehr proteinhaltige Nahrung angeboten wird, werden diese es sicherlich auch fressen, aber der Verdauungstrakt ist für die Art der Nahrung nicht ausgelegt und es kommt auf Dauer zu Mangelerscheinungen.