Einer Ihrer Aquarienbewohner verhält sich sonderbar oder weist optische Veränderungen am Körper auf? Dies könnte ein erstes Anzeichen einer beginnenden Krankheit sein.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen Übersicht mit den häufigsten Krankheiten im Aquarium. Sie können somit die Erstdiagnose auf wenige Krankheiten beschränken und im Nachgang das richtige Medikament zur Behandlung auswählen.
Etwa 90 % aller Fischkrankheiten sind auf eine Schwächung des Immunsystems der Fische zurückzuführen! So kann der Einsatz von Heilmitteln zwar den Erreger bekämpfen, meist jedoch nicht die Ursache abstellen! Es ist daher sehr wichtig, die Ursache zu ermitteln. Eine Auflistung möglicher Ursachen finden Sie hier: Aquarium
Weiße Pünktchen Krankheit / Cryptocaryon
Die weiße Pünktchen Krankkeit wird durch einen Parasiten aus der Gruppe der Ciliaten ausgelöst, der schnell und sicher abgetötet werden kann. Da der Parasit auf dem Fisch von der Schleimhaut des Fisches "geschützt" wird, kann ein Medikament den Parasiten auf dem Fisch nicht direkt abtöten. Dieser Parasit besitzt einen Lebenszyklus, der mehrere Stadien besitzt, in denen der Parasit nicht abgetötet werden kann. Nur in einer frei schwimmenden "Schwärmerphase" ist eine erfolgreiche Behandlung möglich. Daher empfiehlt es sich, die Wassertemperatur um 3 °C anzuheben (jedoch maximal auf 30 °C). So wird der Lebenszyklus beschleunigt und die Chance, den Parasiten in der angreifbaren Schwärmerphase zu erwischen, steigt beträchtlich!
Obwohl die Pünktchenkrankheit im Meerwasser praktisch vollkommen der Pünktchenkrankheit im Süßwasser gleicht, handelt es sich um einen anderen Erreger. Die Krankheit ist ebenfalls auf einen Ciliaten zurück zu führen, der den Namen Cryptocaryon (manchmal auch Cryptocarion geschrieben) trägt.
Produktempfehlung: JBL Punktol Plus 125 , JBL Punktol Plus 250 , JBL Punktol Plus 1500 , JBL Punktol Red Plus 125
Hilft wirksam bei:
- Weißen Pünktchen (Ichthyophthirius multifiliis)
- Meerwasserpünktchen (Cryptocaryon irritans)
- Hauttrüber (Costia necatrix)
- Meerwasser-Hauttrübern (Brooklynella hostilis)
- Glossatella / Heteropolaria
- Trichodina
- Herzförmigen Hauttrübern (Chilodonella)
Verwechslungsgefahr: Oodinium
Flossenfäule / Maulfäule
Zu erkennen sind diese beiden Krankheiten an dem Ausfransen, Abfaulen und später dem kompletten Verlust des Körperteiles durch diese schlimm anzusehende Krankheit. Die Krankheit kann schnell gestoppt werden und der Fisch ist in der Lage, die befallenen Körperpartien vollständig zu regenerieren. Für den Aufbau genügender Energiereserven der Fische empfehlen wir, den Fischen 2x wöchentlich ein Vitaminpräparat auf das gereichte Futter zu geben.
Die Ursache der Maul- oder Flossenfäule liegt in mangelnder Qualität des Aquarienwassers begründet, auch wenn der Erreger bakterieller Art ist. Die verursachenden Bakterien aus der Aeromonas- und Pseudomonas Gruppe vermehren sich im Aquarium sehr schnell, wenn die Wasserqualität nicht stimmt. Um die Krankheiten dauerhaft zu bekämpfen ist somit nicht nur das richtige Arzneimittel, sondern auch eine Verbesserung der Wasserwerte notwendig. Die wichtigste Maßnahme ist der regelmäßige Wasserwechsel. Auch der Einsatz eines UV-C Klärers hilft, die bakterielle Keimdichte im Aquarium zu verringern und die Lebensbedingungen der Fische zu verbessern. Die wichtigsten Wasserwerte, die kontrolliert und gegebenenfalls zu optimieren sind: Karbonathärte (KH), pH (pH-Wert), Ammonium (NH₄) /Ammoniak (NH₃) und Nitrit (NO₂). Alle Erklärungen zu diesen Wasserwerten und Anleitungen, wie sie zu verbessern sind, finden Sie im Wasseranalyse Online-Labor . Zusätzlich empfiehlt sich die regelmäßige gründliche Reinigung des Filters.
Produktempfehlung: JBL Ektol fluid Plus 125
Hilft wirksam bei:
- Flossenfäule (Aeromonas-, Pseudomonas- und Myxo- bzw. Flexibakterien)
- Columnaris (Maulfäule)
- Bakterieller Kiemenfäule
Oodinium
Es handelt sich um einen Parasiten aus der Gruppe der Dinoflagellaten (einer Art Algen). So wird klar, dass Oodinum am besten mit Kupfer erfolgreich bekämpft werden kann. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist die Kupferkonzentration im Wasser. Genau 0,3 mg/l Kupfer sind nötig und mit einem geeigneten Kupfertest zu überprüfen. Zu viel Kupfer kann auch Fische töten, zu wenig Kupfer zeigt keine Wirkung und schafft evtl. resistente Erreger. Oodinium besitzt, wie Ichthyophthirius einen Lebenszyklus, bei dem der Erreger verschiedene Stadien durchläuft. Wie bei der Weißpünktchen-Krankheit kann der Oodinium Erreger auch nur im Schwärmerstadium bekämpft werden. Daher empfiehlt es sich, die Wassertemperatur um 3 °C anzuheben (jedoch maximal auf 30 °C). So wird der Lebenszyklus beschleunigt und die Chance den Parasiten in der angreifbaren Schwärmerphase zu erwischen, steigt beträchtlich!
Produktempfehlung: JBL Oodinol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Oodinium pillularis (Süsswasser-Samtkrankheit)
- Oodinium limneticum (Nordamerikanische-Süsswasser-Samtkrankheit)
- Oodinium ocellaris (Meerwasser-Samtkrankheit)
Verwechslungsgefahr: Ichthyophthirius, Cryptocaryon
Verpilzung
Verpilzungen und Pilzinfektionen sind auf dem Fisch leicht an wattebauschartigen Gebilden zu erkennen. Es ist wichtig, schnell mit der Behandlung zu beginnen, da der Pilz giftige Stoffwechselprodukte an den Fischorganismus abgibt. Diese Vergiftung ist das eigentliche Hauptproblem. Die Zerstörung der Fischhaut und des umliegenden Gewebes kann der Fisch problemlos im Verlauf der Heilung regenerieren. Sehr oft handelt es sich bei der sichtbaren Verpilzung um eine Sekundärinfektion, die beispielsweise auf einer Hautverletzung fußt, ebenso so oft sind jedoch bakterielle Infektionen, die die Schleimhaut und oberen Hautschichten der Fische zerstören, als primäre Ursache festzustellen.
Produktempfehlung: JBL Fungol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Verpilzung (Saprolegniaceae)
- Laichverpilzung
- Pilzen (Achlya)
Verwechslungsgefahr: Maulfäule
Äußerer bakterieller Befall / Offenes Geschwür
Innere und äußere bakterielle Infektionen können vielfältige Erscheinungsbilder zeigen. Oft zeigen sich weißliche Beläge auf der Fischhaut, es können aber auch blutunterlaufene Stellen zu sehen sein oder vollkommen andere Symptome auftreten. Eine eindeutige Diagnose ist praktisch nur mit dem Mikroskop zu stellen. Steht ein Mikroskop zur Verfügung, ist die Unterscheidung zwischen bakteriellen und parasitären Erkrankungen relativ einfach: Die meisten Parasiten sind schon bei 100- (!) facher Vergrößerung deutlich als sich bewegende Objekte zu erkennen. Bakterien hingegen sind so klein, dass sie auch bei 500facher nicht deutlich zu erkennen sind. Vereinfacht kann man sagen: Wenn Sie deutlich sichtbare und sich bewegende Objekte finden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Parasiten. Sollten Sie nicht fündig werden, ist eine bakterielle Infektion wahrscheinlich.
Produktempfehlung: JBL Ektol bac Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Äußeren bakteriellen Erkrankungen
- Offenen Geschwüren
- Blutunterlaufenen Stellen
- Blutungen
Kiemenwürmer & Hautsaugwürmer & Bandwürmer
Schnelle Atmung, abgespreizte Kiemendeckel, Apathie und Farblosigkeit. Ein Problem mit Kiemenwürmern, deren geringer Befall keine Probleme bereitet, tritt immer erst bei massenhafter Vermehrung der Würmer auf. Dies ist nur in stark überbesetzten Aquarien oder Teichen und mangelnder Hygiene zu beobachten. Eine andere Art der Schleimbildung findet in den Kiemen der Fische statt, wenn Fische von Kiemenwürmern befallen werden. Der Fisch spürt die Würmer in den Kiemen, die sich dort mit Haken verankern und versucht sie durch Schleimbildung los zu werden. Dies führt jedoch leider nicht zum Erfolg und der Fisch erstickt an seinem eigenen Schleim. Bei Kiemenwürmern ist eine rasche Behandlung anzuraten. Der Begriff Monogen bedeutet, dass sich Würmer sexuell in nur einem Wirtstier vermehren können. Digene Würmer benötigen demnach mindestens zwei Zwischenwirte zur Vermehrung.
Kennzeichen des Befalls mit Saugwürmern : Wie bei Nematodenbefall ist eine Abmagerung der Fische zu beobachten. Die Fische verweigern die Nahrungsaufnahme und koten oft weißlich. Gesundheitsschäden treten nur bei Massenvermehrung oder bei kleinen Fischen auf. Trematoden weisen einen komplizierten Lebenszyklus mit einem oder mehreren Wirtswechsel auf. Schnecken sind in aller Regel der erste Zwischenwirt. Es ist daher sehr nützlich, diese Zwischenwirte aus dem Aquarium beispielsweise mit einer Schneckenfalle zu entfernen. Eine Behandlung ist, soweit erforderlich, möglich. Bitte überprüfen Sie vor einer Behandlung jedoch die Diagnose durch mikroskopische Untersuchungen.
Produktempfehlung: JBL Gyrodol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Kiemenwürmern (Dactylogyrus)
- Hautsaugwürmern (Gyrodactylus)
- Bandwürmern (Cestodae)
- Plattwürmer (Planarien)
Ankerwürmer / Karpfenläuse
Obwohl dieser etwa 20 mm lang werdende Parasit als "Wurm" bezeichnet wird, gehört er zu der Klasse der Krebse. Er wird eher im Teich, seltener im Aquarium, hier an importierten Wildfängen oder Nachzuchten aus Freilandanlagen gefunden. Die Jugendstadien dieses Parasiten können etwa 5 Tage ohne Wirt überleben. Die Infektion mit Lernaea-Krebsen schwächt den Wirtsfisch und birgt die Gefahr einer sekundären Pilz- oder Bakterieninfektion. Daher beobachten Sie bitte die Tiere nach der Behandlung, ob die Wunden richtig verheilen. Oft wird empfohlen, den Krebs mit einer Pinzette zu entfernen. Dies ist nicht sinnvoll, da der Kopf des Krebses tief im Fisch steckt und beim Abreißen ein Teil des Krebses im Fisch verbleiben. Dies führt dann zu einer Fremdeiweißvergiftung.
Die Karpfenlaus Argulus ist auf dem befallenen Fisch leicht zu erkennen. Es handelt sich um bis zu einem guten Zentimeter große Parasiten mit abgeplatteten runden Körper. Die Karpfenlaus gehört zu den Fischläusen (Brachiura) mit ca. 70 Krebsarten, die parasitisch leben. Sie bohren den Fisch an um Blut zu saugen. Durch den Einstich kann es zu Entzündungen und Infektionen kommen. Bei sehr starkem Befall können die Fische auch abmagern. Karpfenläuse kommen vorwiegend an Fischen im Gartenteich vor, seltener an Warmwasserfischen im Aquarium, hier vor allem an importierten Wildfängen oder Nachzuchten aus Freilandanlagen.
Produktempfehlung: JBL Aradol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Karpfenläusen (Argulus)
- Ankerwürmern (Lernaea)
- Kiemenwürmern (Dactylogyrus)
- Asseln (Livoneca)
Wurmbefall
Unter den über 10.000 bekannten Arten von Fadenwürmern (Nematoden), ist besonders der Fräßkopfwurm (Camallanus) und der Haarwurm (Capillaria) in der Aquaristik als Schädling bekannt. Folgende allgemeine Symptome können auf eine Infektion mit den genannten Würmern hindeuten: Befallene Fische magern ab trotz guter Fütterung. Gelegentlich sondern die Fische weißen, schleimigen Kot ab, weil die Parasiten die Darmwand schädigen und diese dann mit ausgeschieden wird. Hinweis: Schleimig, weißer Kot kann auch auf falsche Ernährung oder auf den Befall mit Flagellaten hinweisen. Daher ist dieses Symptom nur in Kombination mit anderen genannten ein Hinweis auf einen Befall mit Fadenwürmern. Schwarmfische magern ab und sondern sich vom Schwarm ab. Einzelne Fische liegen auf dem Boden und machen drehende Bewegungen. Ein Befall mit Fräskopfwürmern (Camallanus) kann relativ leicht erkannt werden: Das Hinterende der rot gefärbten Weibchen hängt phasenweise etwas aus dem After der befallenen Fische heraus, um Larven abzusetzen. Sicherheit bei der Diagnose ergibt mit Ausnahme der Fräskopfwürmer nur eine mikroskopische Untersuchung.
Produktempfehlung: JBL Nedol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Haarwürmern (Capillaridae)
- Madenwürmern (Oxuridae)
- Fräßkopfwürmer (Camallanidae) und Nematoden.
Lochkrankheit
Die Lochkrankheit wird durch Flagellaten der Gattung Spironucleus oder Protoopalina hervorgerufen. Unter bestimmten Bedingungen, die noch nicht eindeutig spezifiziert werden konnten, kommt es zu einer massenhaften Vermehrung der Flagellaten, die im Darm der Fische leben. Sie treten in ernsthafte Nahrungskonkurrenz um die Mineralien mit dem Fisch, der dann unter Mineralienmangel leidet. Als Reaktion auf den Mineralienmangel baut er eigenes Knochengewebe ab, um an Mineralien zu gelangen. Da der Fisch im Kopfbereich über die größte Knochensubstanz verfügt, kommt es speziell in diesem Bereich zu massivem Abbau, der als Löcher zu sehen ist. Die Flagellaten wandern während dessen zur nächstgelegenen Körperoberfläche. Da die entstandenen Löcher nun die nächstliegende Körperoberfläche darstellt, können sie am Grund der Löcher gefunden werden. So wurde früher nur der Flagellat für diese Krankheit verantwortlich gemacht. Tatsächlich ist es jedoch so, dass ein Zusammentreffen von Mineralienmangel mit einem massenhaften Vermehren der Flagellaten zur Lochbildung führt. Auch Bandwürmer, Fadenwürmer und Fisch-Tuberkulose sowie Fehlernährung können zu einer Lochbildung führen. Abhilfe: Erhöhen Sie durch Zugabe von JBL Aquadur den Mineraliengehalt des Wassers. Ein Auftreten der Lochkrankheit konnte bisher nur in sehr weichem Wasser beobachtet werden.
Hinweis: Hexamita und Spironucleus kommen normalerweise als harmlose Mitbewohner in geringer Anzahl im Darm von Fischen vor. Erst wenn die Fische durch andere Faktoren, z. B. ungeeignete Haltungsbedingungen, Mangelerscheinungen etc. geschwächt werden, können sich diese Flagellaten ausbreiten und zum Tode der Fische führen. Mineralienmangel, der in der Regel zur Ausbildung der erwähnten lochartigen Erscheinungen in der Kopfregion führt, kann z. B. ein Grund sein.
Produktempfehlung: JBL Spirohexol Plus 250
Hilft wirksam bei:
- Lochkrankheit
- Flagellaten (Spironucleus, Hexamita)
Fischegel
Die bis zu 5 cm großen Egel heften sich an die Fischhaut an, saugen Blut und verursachen anschließende bakterielle oder Pilz-Infektionen. Mit handelsüblichen Medikamenten sind Egel nicht zu bekämpfen. Selbst rezeptpflichtige Medikamente können die Eier der Egel nicht abtöten. Eine mechanische Entfernung der Egel ist mit einer Pinzette möglich.
Ergänzendes Tonikum
Wirkt unterstützend bei Behandlungen gegen Erreger in der Haut des Fisches, da der Salzanteil des Tonikums zur Regeneration der Schleimhaut führt.
Produktempfehlung: JBL Ektol cristal
JBL Online Hospital
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