Mangelerscheinungen
Mangelerscheinungen erkennen und beheben
Fische und Pflanzen können an Mangelerscheinungen leiden, die aber nicht als solche erkannt werden. Ein Fisch kann z. B. eine Art Geschwür ausbilden, das jedoch aus Jodmangel heraus entstanden ist. Löcher in Pflanzen sind oft nicht auf einen Mangel, sondern ganz einfach auf pflanzenfressende Fische wie Antennenwelse oder Schmerlen zurückzuführen. Es macht also Sinn, sich mit Mangelerscheinungen ein wenig auseinanderzusetzen:
Bei Fischen
Wie der Begriff schon aussagt, kann es bei Fischen zu einem Mangel an bestimmten Stoffen kommen. Wie bei uns Menschen ist dies meistens Ernährungsbedingt. Ausnahme ist das Wasser, das bei uns zur Ernährung gehört, für Fische aber ihr Lebensmedium bildet. Daher ist die Zusammensetzung des Wassers extrem wichtig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen, die durch fehlende Stoffe im Wasser entstehen können.
Es kann sich um die Lochkrankheit (Hexamita, Spironucleus) handeln, bei der es in Verbindung mit Flagellaten zu einem Mineralienmangel kommt. Dann baut der Fisch körpereigenes Gewebe ab und die Löcher entstehen. Dies tritt fast immer in sehr weichem, also mineralarmem Wasser auf.
Oft in Verbindung mit Entfärbung einiger Körperpartien: Entsteht durch Mineralien- und Spurenelementemangel, der sehr oft durch eine einseitige Fütterung mit Gartengemüse (Salat, Gurke) entsteht. Meerwasserfische (z. B. Doktorfische) sind Algenfresser und nehmen über die Algen eine unglaubliche Vielfalt und Menge an Mineralien sowie Spurenelementen zu sich. Salat und Gurke ist praktisch mineralien- und spurenelementefrei! Eine Zufütterung von Salat und Gurke ist von Zeit zu Zeit gut, aber sollte nur in Maßen passieren. Bei Algenfressern werden Mangelerscheinungen durch speziell konzipierte Futtersorten als Basisfutter verhindert:
Durch Jodmangel ausgelöst.
Abhilfe: entweder mehr jodhaltiges Futter füttern oder dem Wasser Jod zugeben.
Bei Pflanzen
Auch bei Pflanzen kann es zum Mangel an bestimmten Mineralien oder Nährstoffen kommen. Dies ist bei Pflanzen immer äußerlich zu erkennen. Im Folgenden sehen Sie die möglichen Erscheinungsformen verschiedener Mangelerscheinungen bei Aquarienpflanzen:
Wenn Ihre Pflanzen immer schön wachsen und plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, im Wachstum sichtbar stagnieren, ist Ursachenforschung gefragt. Ähnlich wie einem liegengebliebenen Auto ist ein Blick auf die Benzintankanzeige zwar trivial, aber laut ADAC in 30 % aller Fälle hilfreich.
Diagnose
Daher prüfen Sie bitte, ob Ihre CO2-Flasche noch CO2 enthält oder neu befüllt werden muss. Haben Sie die Flüssig-Düngung vergessen? Wurde die Schaltuhr für die Beleuchtung versehentlich verstellt, und die Pflanzen erhalten nur noch 2 h Licht am Tag?
Nitratmengen über 50 mg/l führen bei vielen Pflanzen zu Wachstumshemmung, obwohl Nitrat in geringen Konzentrationen als Nährstoff fungiert. Kann auch zu Cryptocorynenfäule führen.
Lösung
Teilwasserwechsel und JBL BioNitratEX und viele schnellwachsende Pflanzen einsetzen.
Gute Nitratverzehrer sind z. B. Cabomba, Hygrophila und Limnophila-Arten.
Sowohl extreme Temperaturen ( 18 °C oder > 29 °C) als auch extreme pH-Werte ( 6,5 oder > 8,0) sowie Härtegrade (KH 4° dKH oder > 10 ° dKH) behindern den Pflanzenwuchs. Abhilfe und Korrektur können hier nachgelesen werden - Wasserwerte . Gerade „harte“ Algenmittel behindern den Pflanzenwuchs erheblich und können sogar zum Absterben der Pflanzen führen, die ja eng mit den Algen verwandt sind.
Algen
Bei Algenproblemen auf JBL Algol (Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen. Angemeldet bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit der BAUA-Nummer N-19236.) umsteigen.
Eisenmangel führt zu hellgrünen, gelblichen, glasigen oder blassen Blättern. Der Sollwert für den Eisengehalt ( JBL PROAQUATEST Fe Eisen ) beträgt 0,05 -0,2 mg/l. Zum Anheben des Eisengehalts ist JBL PROFLORA Ferropol oder JBL PROSCAPE Fe +MICROELEMENTS am besten geeignet. Sollten Sie bereits einen Dünger verwenden und der Eisentest zeigt dennoch keine ausreichenden Werte an, kann es folgende Ursachen haben: Ihr Dünger enthält zwar Eisen, jedoch in einer Form (Fe2+), die vom Sauerstoff im Wasser oxidiert wird (mit dem Sauerstoff reagiert) und so für die Pflanzen unbrauchbar wird oder Ihr Dünger enthält kein Eisen.
Wenn die Blattnerven aus der Blattfarbe besonders hervortreten, könnte Kaliummangel die Ursache sein. Mit Hilfe des Kalium-Tests ( JBL PROAQUATEST K Kalium ) können Sie schnell überprüfen, ob es sich wirklich um Kaliummangel handelt.
Abhilfe: Durch Zugabe eines kaliumhaltigen Düngers wie JBL PROFLORA Ferropol , JBL PROSCAPE K MACROELEMENTS beheben Sie den Kaliummangel und die Blattnerven werden nicht mehr hervortreten.
Oft bei Stängelpflanzen gut zu erkennen. Vermutlich erhalten die Pflanzen kein Vollspektrumlicht, sondern verstärkt rötliches Licht. Dieses rötliche Licht bewirkt bei Pflanzen eine starke Zellstreckung. Bei Stängelpflanzen sieht es unschön aus, da der Stängel schnell wächst und der Blattabstand wächst. Dies sieht dann so aus, als ob die Pflanze zu wenige Blätter enthält.
Abhilfe: Auf Lampen mit stark rötlichem Spektrum verzichten und Tageslicht- oder Sonnenlicht-Vollspektrum als Beleuchtung verwenden ( JBL SOLAR NATUR oder Röhren: JBL SOLAR TROPIC / JBL SOLAR NATUR )
Pflanzen streben immer in Richtung der Lichtquelle. Bei starkem Licht kann die Pflanze flacher wachsen als bei wenig Licht, wo sie dem Licht entgegenwächst. So kann bei einer Pflanzenart der Wuchs sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn Stängelpflanzen zu eng gesetzt werden, bekommen die unteren Blätter zu wenig Licht und Fäulnisprozesse beginnen.
Abhilfe: Stängelpflanzen nicht zusammen in den Boden drücken, sondern einzeln mit etwas Abstand einpflanzen.
Vorsicht bei Lumenangaben von Lampen!
Eine hohe Lumenzahl auf einem Leuchtmittel oder bei einer Lampe sagt nur etwas über die Lichtmenge, nicht aber über die Lichtqualität aus! Bekanntes Beispiel dafür: Bei Bürobeleuchtung ist nur die Lumenzahl vorgeschrieben und manchmal so hoch, dass es von den Mitarbeitern als blendend empfunden wird. Büropflanzen, die nicht am Fenster stehen, kümmern meistens und gehen ein, weil das Licht eben nur hell ist, aber keine Strahlung liefert, die von den Pflanzen für ihre Photosynthese benötigt würde. Genau diese wachstumsrelevante Strahlung wird durch den PAR-Wert (photosythetisch aktive Strahlung) angegeben. Messungen und Versuche haben ergeben, dass PAR Werte über 200, wie die JBL LED SOLAR NATUR, zu einer Verringerung der benötigten Lichtmenge führen und nur noch die Hälfte (50 %!!!) der Lichtmenge (Lumen) nötig ist, um auch lichtbedürftige Pflanzen stark im Wachstum zu fördern.
Neben allen Messungen bleibt Ihnen als Aquarianer ganz einfach Ihre Beobachtungsmöglichkeit: Wechseln Sie auf EINE JBL LED SOLAR NATUR und beginnen Sie mit etwas gedimmter Leistung. Steigern Sie die Lichtmenge beim Dimmen und beobachten Sie ganz einfach Ihre Pflanzen, ob sie positiv reagieren. Sie werden feststellen, dass Ihre Aquarienpflanzen bereits bei reduzierter Lichtleistung deutlich sichtbar stärker wachsen, als mit Ihrer vorherigen Beleuchtung. Sehr oft werden Sie die maximale Leistungsstufe gar nicht brauchen! Nur bei einigen Pflanzenarten und speziell bei rasenbildenden Pflanzen kann die maximale Leistung der JBL LED SOLAR NATUR nötig werden.
Anders als Sie vermuten könnten, liegt hier kein Mangel vor, sondern einige Ihrer Fische haben die Pflanzen zum Fressen gern.
Abhilfe: Überprüfen Sie Ihren Fischbesatz! Vermutlich befinden sich einige Pflanzenfresser darunter. Häufige Übeltäter sind Antennenwelse (Ancistrus) und Schmerlen (Botia). Die ertappten Fischarten sollten gegen andere ausgetauscht werden. Antennenwelse sind z. B. sehr gut durch Zwergsaugwelse (Otocinclus) zu ersetzen.
Entsteht oft durch Veränderungen der Pflegebedingungen und Umsetzen. Abhilfe schafft nur eine konstante Pflegebedingung und Senkung des Nitratwerts unter 50 mg/l.
Einige beliebte Aquarienpflanzen sind eigentlich keine Unterwasserpflanzen, sondern Sumpfpflanzen, die eine gewisse Zeit unter Wasser aushalten – aber nicht über lange Zeit! Viele Wasserpflanzen (z. B. Amazonas-Schwertpflanzen) werden emers (über Wasser) kultiviert und verlieren bei der Umstellung auf submerses (unter Wasser) Wachstum erst einmal ihre Überwasserblätter. Hier hilft nur etwas Geduld und der Kauf reiner Unterwasserpflanzen.