Ist euch schon einmal aufgefallen, dass in den meisten Aquarien die Holzwurzeln so liegen, dass der dicke Teil unten liegt und die feineren Wurzeln nach oben zeigen? Als ich Juror bei einer Biotopweltmeisterschaft war, fiel mir dann auf, dass die Teilnehmer es dort fast alle anders gemacht hatten. Mit viel Mühe wurden die Wurzeln so angebracht, dass sie mit den Wurzeln nach unten im Aquarium zu sehen waren. Zufall? Nein – tatsächlich nicht! Biotop-Aquarianer sammeln oft unglaublich viele Information zu den Lebensräumen, die sie im Aquarium nachbauen wollen und sehen sich auch viele Fotos dazu an, wenn es sie überhaupt gibt. Und genau auf diesen Unterwasserfotos ist dann zu sehen, dass nur in Ausnahmefällen die Wurzeln nicht von oben nach unten in das Wasser ragen.
Auf der JBL Expedition im Februar 2022 nach Kolumbien ( Expedition 2022 Kolumbien I ) habe ich dann einmal explizit auf diesen Sachverhalt geachtet. Und es zeigte sich, dass das Ergebnis nicht ganz eindeutig ist. Das meiste Holz im Wasser liegt kreuz und quer herum. Durch Abbruch des Flussufers rutschen die Bäume mit ihren Wurzeln an den Rand und kippen in den Fluss. In diesem Fall liegen die Bäume und Äste eher waagerecht im Wasser. Übrigens ganz blöd für die Skalare, deren vertikale Streifen sind dann so unpassend wie Punkte in einem Karomuster. Aber vielleicht ändert das die Evolution und wir haben in einer Million Jahre Skalare mit horizontalen Streifen. Crenicichla dagegen tummeln sich oft unter Baumstämmen, die waagerecht im Wasser liegen und dann passen die Streifen im Habschatten des Holzes perfekt!
Zurück zu den Holzwurzeln. Bei kleineren Bächen wachsen die Bäume oft bis an den Fluss heran und wenn sie absterben, steht der tote Baum im Wasser. Dann haben wir die Situation einer Wurzel, deren feines Wurzelgeflecht sich nach unten im Wasser fortsetzt. Das sieht übrigens im Aquarium sehr natürlich aus und lässt sich sehr schön bepflanzen. Die Pflanzen zwischen den feinen Ästen wachsen nach oben und bilden optisch eine tolle Ergänzung zum Holz.
Oft erhaltet ihr Wurzeln, die mit der Säge in Teile geschnitten wurden, damit sie überhaupt in euer Aquarium passen. Versucht einmal, die glatten Flächen NICHT nach unten zu legen, sondern an die Scheibe zu lehnen oder zu kleben (ist auf den Fall stabiler und verhindert den Auftrieb). Da euch dies manchmal erst ein- oder auffällt, wenn das Aquarium bereits Wasser enthält, könnt ihr auf einen guten und giftfreien Unterwasserkleber wie JBL PROHARU UNIVERSAL zurückgreifen. Solche Kleber sind aber keine Sekundenkleber und ihr solltet die Holzwurzel nach dem Verkleben an der Scheibe mit Steinen fest in der richtigen Position verankern, bis der Kleber am nächsten Tag „ausgehärtet“ ist. Dieser Kleber ist überhaupt eine gute Anschaffung für jeden Aquarianer, weil wir oft unter Wasser irgendwo irgendetwas fixieren möchten. Aber Achtung: Wenn ein Gegenstand, egal ob Holz, Stein oder Plastikrohr länger als einen Tag im Wasser liegt, bildet sich auf der Oberfläche ein Biofilm, der so rutschig ist, dass kein Kleber hält! Biofilme daher immer erst mit einem Stück sauberer Stahlwolle, wie bei einigen Scheibenreinigern (z. B. JBL Blanki ) an Stelle einer Stahlbürste aus der Werkstatt nehmen und den Biofilm vor dem Kleben entfernen!
Übersicht Kleber:
Für Über- und Unterwasserklebungen von Stein, Korallen, Pflanzen, Holz, Deko, Scheiben, Technik, kleinen Lecks, Metall inkl. Aluminium, Kunststoffe außer PE/PP: JBL PROHARU UNIVERSAL
Für Schnellverklebungen (ungiftiger Sekundenkleber) von Pflanzen, Korallen, kleine Dekoartikel: JBL PROHARU RAPID
Speziell für Glasscheiben (TÜV geprüft): JBL AquaSil transparent oder JBL AquaSil schwarz
Für Rückwandfolien (von außen zu kleben), um die Folie reflektions- und blasenfrei anzubringen : JBL FIXOL
Mehr über das Thema Dekoration (Steine und Wurzel) erfährst du in der Themenwelt unter Dekoration (Steine, Wurzeln) .