Fischarten
Die richtigen Fische für Ihr Aquarium
Von den über 30.000 Fischarten der Welt im Süß- und Meerwasser wird nur ein verschwindend kleiner Teil regelmäßig in Aquarien gepflegt. Da noch nie eine Tierart durch die Heimtierhaltung ausgerottet wurde und sogar der meistgefangene Aquarienfisch der Erde, der Rote Neon, durch seinen millionenfachen Fang überhaupt nicht in seinem Bestand gefährdet ist (Bestandszahlen in der Natur seit Jahrzehnten unverändert), brauchen wir Aquarianer kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn wir Fische im Aquarium pflegen. Immer mehr Fisch- und Wirbellosenarten werden inzwischen nachgezüchtet und machen Wildentnahmen überflüssig. Einige Fischarten existieren mittlerweile leider nur noch in Aquarien, da ihre natürlichen Lebensräume dauerhaft zerstört wurden. Der Fang von Aquarienfischen ist hier sogar aktiver Naturschutz, denn die Fänger sorgen dafür, dass die Fanggebiete (also die Lebensräume) intakt bleiben, um ihren Lebensunterhalt zu sichern!
Wir Aquarianer unterteilen die Fische in drei Großgruppen: Süßwasserfische, Meerwasserfische und Brackwasserfische, die sowohl in Süß- als auch Meerwasserbiotopen sowie den Regionen dazwischen leben.
Welche Fische passen in mein Aquarium?
Fischgesellschaften im Aquarium: Warum und welche Aquarienfische passen nicht NICHT zusammen? Nach welchen Kriterien sollten Fische ausgesucht werden? Welche Ansprüche stellen Aquarienfische an Ihr Aquarium und die Pflege? Wir erklären und zeigen, welche Fische zusammenpassen und warum bestimmte Fischarten nicht zusammen gepflegt werden sollten.
Die Auswahl
Bei der Auswahl Ihres Aquarienbesatzes beachten Sie bitte bei jeder Fischart folgende Punkte:
Fischgröße
Ist Ihr Aquarium groß genug? Einige Saugwelse werden z. B. 30 cm lang! Passen die Fischgrößen verschiedener Arten zusammen oder betrachtet die eine Art die andere als Futter?
Verhalten
Schwimmfreudige Fische (z. B. Regenbogenfische) brauchen viel Platz und eher lange Aquarien. Hochrückige Fische (z. B. Skalare) brauchen eher hohe Aquarien.
Lebensweise
Brauchen Ihre Fische Verstecke (z. B. viele Buntbarsche)? Brauchen sie Holz (viele Saugwelse)? Sind sie grabend und brauchen weichen Boden (z. B. Panzerwelse, Schmerlen)?
Aggressivität
Sind die Fische revierbildend (z. B. viele Buntbarsche)? Sollte man sie paarweise, als Harem oder im Schwarm pflegen? Können Sie die Fische gut mit Ihren anderen Fischarten vergesellschaften?
Futter
Brauchen die Fische sehr spezielles Futter (z. B. Kugelfische fressen oft NUR Schnecken)?
Pflanzen
Handelt es sich um pflanzenfressende Fische (z. B. Antennenwelse, Leporinus-Salmler)?
Wasser
Besitzen die Fische besondere Ansprüche an die Wasserbeschaffenheit (z. B. Diskus bevorzugen pH-Werte unter 7,0)?
Aquarienbauart
Muss das Aquarium hermetisch abgedeckt sein, weil die Fische gerne springen?
Die wichtigsten Ordnungen und Familien für die Süßwasseraquaristik
Es gibt natürlich noch weitere Familien und Ordnungen, wie Stachelaale, Glasbarsche, Schlangenköpfe, Grundeln usw. . Sollten Sie sich für diese Fische entscheiden, informieren Sie sich ausführlich, welche Ansprüche die Tiere an die Aquariengröße, das Wasser, die Vergesellschaftung und das Futter stellen.
Karpfenfische
Da die Ansprüche der einzelnen Familien oder Arten sehr unterschiedlich sind, können wir Ihnen keine allgemeinen Tipps geben. Es gibt Arten wie den Feuerschwanz, die Einzelhaltung bevorzugen oder Schwarmfische wie die meisten Barben und Bärblinge.
Schmerlen
Viele Schmerlen sind ausgezeichnete Schneckenvernichter. Da Schmerlen gerne im Boden graben (gründeln), dürfen Sie keinen scharfkantigen Bodengrund verwenden. Ideal ist JBL Sansibar RIVER .
Salmler
Die meisten Salmler sind Schwarmfische und sollten ab 10 Tieren gehalten werden. Drei Tiere sind KEIN Schwarm!
Welse
Bei gründelnden Arten wie Panzerwelsen verwenden Sie bitte keinen scharfkantigen Bodengrund, sondern idealerweise Sand wie JBL Sansibar RIVER .
Einige Saugwelse benötigen Holz für ihre Verdauung.
Bei diesen Arten benötigen Sie Mangrovenholz oder Moorkienholz im Aquarium und spezielle Futtertabletten ( JBL PRONOVO PLECO WAFER M ).
Regenbogenfische
Diese wunderschönen und lebhaften Fische Australiens sind Schwarmfische, die viel freien Schwimmraum benötigen.
Lebendgebährende Zahnkarpfen
Anders als die Eierlegenden Zahnkarpfen bekommen sie lebende Junge. Männliche Tiere treiben die Weibchen sehr stark und sollten daher im Haarem gepflegt werden. Achtung: Durch die Vermehrungsfreudigkeit steigt die Anzahl Ihrer Aquarienbewohner schnell an!
Eierlegende Zahnkarpfen
Leider leben sie nicht sehr lange, sind aber dafür nicht so schwer nachzuzüchten. Sie stellen an die Wasserbeschaffenheit (Härte, pH-Wert) oft bestimmte Ansprüche, die auch eingehalten werden sollten. Sie lieben „verkrautete“ Aquarien.
Buntbarsche
Fast alle Arten sind revierbildend und verteidigen ihre Reviere gegen Artgenossen und oft auch andere Fische. Cichliden sind hochinteressant durch ihre Brutpflege, aber eben durch ihre Aggressivität manchmal anstrengend.
Labyrinthfische
Sie sind sehr interessante und farbenprächtige Fische, von denen viele Arten schwimmende Schaumnester bauen.
Kugelfische
Oft werden sie als effiziente Schneckenvertilger eingesetzt. Wenn sie aber keine Schnecken mehr zu fressen haben, langweilen sie sich schnell und beißen andere Fische. Viele Arten brauchen mit zunehmenden Alter etwas Meersalzzusatz, da sie dann in der Natur im Brackwasser leben. Einige Arten sind OHNE Schnecken nicht anders zu ernähren! Häufig lernen Kugelfisch von anderen, mit vergesellschafteten Fischen, dass Granulat- oder Lebendfutter durchaus schmecken kann und gehen eher an das Futter, als wenn sie alleine gehalten werden.
Weitere Arten
Sollten Sie sich für diese Fische entscheiden, informieren Sie sich ausführlich, welche Ansprüche die Tiere an die Aquariengröße, das Wasser, die Vergesellschaftung und das Futter stellen.
Brackwasserfische
Brackwasserfische sind Fische, die im Bereich zwischen Meer und Süßwasser leben. Der Salzgehalt des Wasser bildet daher einen Mittelwert zwischen Meer- und Süßwasser. Die Tiere vertragen zwar beide Extreme (Meerwasser/Süßwasser), fühlen sich aber auf Dauer meist im Mittelwert wohler. Einige Arten wandern auch vom Meer- ins Süßwasser oder auch umgekehrt. Durch den Salzgehalt ist die Pflege von Aquarienpflanzen nicht möglich. Nur Mangroven vertragen die benötigten oder auch wechselnden Salzgehalte. Brachwasserfische haben recht spezielle Bedürfnisse und sollten nur von erfahrenen Aquarianern gepflegt werden.
Argus-Fische
Erwachsene Argus bevorzugen reines Meerwasser. Argus leben gerne in Gruppen und sind Allesfresser. Sie lieben JBL PlanktonPur SMALL , JBL Krill , JBL Maris und auch JBL MariPearls . Auch die meisten Süßwasserfischsorten sind geeignet.
Flossenblätter
Flossenblätter sind Kleintierfresser und mögen JBL PlanktonPur SMALL , JBL Krill , tiefgefrorenes Futter und Lebendfutter wie große Artemia und Mysis. Das Futter sollte nur nicht zu groß gewählt werden.
Schlammspringer
Empfohlene Bodengründe sind JBL Sansibar WHITE oder JBL Sansibar SNOW .
Auch aus dem Wasser ragende Holzwurzeln werden gerne angenommen. Wichtig ist, dass die Luft warm ist (26-30°C) und einer Wassertemperatur von 26-28°C. Der Salzgehalt darf gerne schwanken, sollte aber nie über längere Zeit auf Süßwasser abfallen. Schlammspringer bevorzugen zwar Lebendfutter (auch Heimchen und Würmer), lernen aber auch Frost- und Trockenfutter zu fressen ( JBL Krill , JBL NovoArtemio ).
(Viele) Kugelfische
Reines Süßwasser vertragen nur sehr wenige Arten. Eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen kann ein Problem darstellen. Beim Futter sind sie durchaus etwas wählerisch: Lebendfutter und Schnecken stehen an erster Stelle. Ersatzfutter ist schwierig, aber nicht unmöglich. Futtertabletten an der Scheibe ( JBL NovoTab ) wird oft gerne, nach einer Lernphase, genommen. Es müssen aber regelmäßig Schnecken gefüttert werden, damit sich ihr Gebiss abnutzt.
Schützenfische
Alle anderen sind Brackwasserbewohner. Sie leben in kleinen Gruppen und ernähren sich ausschließlich carnivor (räuberisch). Futter: Insekten (auf Wasseroberfläche oder im Landteil über dem Wasserteil), kleine Fische und nach Gewöhnung auch andere Lebendfuttersorten. Versuchen Sie, Futter auf die Wasseroberfläche fallen zu lassen. Oft nehmen Schützenfische das Futter an, solange es frisch gefallen ist oder sich durch Strömung bewegt.
Vieraugenfische
Absolut faszinierende Oberflächenbewohner, die sowohl über, als auch unter Wasser gleichzeitig scharf sehen können. Brauchen ein flaches Aquarium mit hoher Luftfeuchtigkeit im Luftbereich. Nur für Spezialisten.