Missverständnisse – Typische Anfängerfehler

Jeder fängt einmal an. Anders als bei anderen Hobbys, ist die Welt der Aquaristik nicht unbedingt selbsterklärend und verzeiht anfängliche Fehler nur in kleinem Maße. Deshalb ist es wirklich wichtig, sich vorher zu informieren. Selbstverständlich ist es normal, dass am Anfang noch nicht alles klappt und ein wachsames Auge und großes Interesse dafür sorgen, dass es den Bewohnern trotzdem gut geht.

Wir haben aus unseren Erfahrungen im Kundenservice und den vielen Zuschriften und Fragen die typischen Anfängerfehler zusammengetragen. Den erfahrenen Aquarianer lässt es vielleicht schmunzeln, doch sind wir einmal ehrlich, einen der Fehler haben Sie sicherlich bei Ihrem Start auch begangen, oder?

Die Zeitschaltuhr

Eine einfache Zeitschaltuhr kann das Leben eines Aquarianers enorm vereinfachen. Beleuchtungszeiten, CO2 Zugabe und Dosierpumpen können hierrüber gesteuert werden. Dabei wird gerne vergessen, dass ein Filter nicht die Aufgabe eines Staubsaugers erfüllt und nur zeitweise „Dreck“ einsaugen soll, sondern hier das Herz des Aquariums liegt und die biologischen Abbauprozesse maßgeblich erledigt werden. Für diese Arbeit müssen die Bakterien kontinuierlich mit Sauerstoff und „Arbeit“ versorgt werden. Deshalb sollte ein Filter nie mehr als wenige Minuten ausgeschaltet werden, da die Bakterien absterben und die Giftstoffe Nitrit (zu messen mit JBL PROAQUATEST NO2 Nitrit ) und Ammoniak (zu messen mit JBL PROAQUATEST NH4 Ammonium ) in kurzer Zeit ansteigen. Typische Effekte hierfür sind trübes Wasser, apathisches Verhalten der Fische und Luftschnappen an der Wasseroberfläche.

Die Beleuchtungsdauer

Natürlich möchten wir viel von unseren Fischen mitbekommen. Vor der Arbeit, nach der Arbeit und zum Schlafen gehen. Folglich müsste das Licht von 06:00 Uhr morgens bis abends um 24:00 Uhr leuchten. Das sorgt nicht nur für Stress bei Ihren Tieren und hierdurch bedingt häufige Krankheitsausbrüche, sondern auch für unerwünschtes Algenwachstum. Als Vorbild für eine Beleuchtungsdauer sollte daher die Natur dienen. In den Sommermonaten, in denen die Sonnenstunden am größten sind (längster Tag: 04:40 Uhr Sonnenaufgang und 21:36 Uhr Sonnenuntergang – Gesamt: 16 Stunden und 56 Minuten) – hat knapp 9,3 Stunden mehr Sonnenlicht als im Winter (kürzester Tag: 08:15 Uhr Sonnenaufgang und 15:54 Uhr Sonnenuntergang – Gesamt: 07 Stunden 39 Minuten). Gehen wir nun den Kompromiss in der Mitte ein, kommen wir auf circa 12 Stunden pro Tag. Daher sollte die Beleuchtungsdauer im Aquarium 10-12 Stunden nicht übersteigen. Privat beleuchte ich sogar nur 6-8 Stunden pro Tag. Ein Trick, der gerne gemacht wird, ist eine Beleuchtungspause einzuführen, sodass 50 % der Beleuchtungszeit auf den Vormittag und 50 % auf den Abend aufgeteilt werden. Die Pause wird auf mindestens 3-4 Stunden gesetzt. Mehr über das Thema Beleuchtung können Sie hier nachlesen: Beleuchtung .

Die Fische haben Hunger

Man schmeißt Futter ins Aquarium und die Fische stürzen sich darauf – sie haben folglich Hunger. Wenn Sie dieses Prozedere wiederholen, wird sich an dem Effekt nichts ändern. Haben Fische also immer Hunger? Im Prinzip ja, denn Fische verspüren kein Sättigungsgefühl. Deshalb sollten Sie täglich mit 1-3 kleinen Portionen gefüttert werden und auch ein Fastentag ist in Ordnung. Starke Fütterungen fallen durch am Boden liegende Futterreste sowie starke Wasserbelastungen auf. Der Leitwert und der Nitratgehalt steigen rapide an. Über einen langen Zeitraum verfetten Ihre Fische und weisen körperliche Probleme auf. Wie eine gute Ernährung für Fische aussieht, haben wir Ihnen hier erklärt: Fischernährung .

Der Wasserwechsel

Wir Aquarianer wissen, dass mit Wasserwechsel ein Teilwasserwechsel gemeint ist. Hiermit ist nicht die Komplettreinigung eines Aquariums gemeint und schon gar nicht weitere Tätigkeiten wie Bodengrund ausspülen oder Filter reinigen. Dies würde unweigerlich zur Zerstörung der Bakterienkultur führen und schlagartig für Probleme mit den Wasserwerten. Wie ein korrekter Wasserwechsel geht, können Sie hier nachlesen: Wasserwechsel .

Algen

Sie sind wirklich unbeliebt und treiben jeden Aquarianer in den Wahnsinn. Sie gehören jedoch zu einem intakten Biosystem dazu – in Maßen. Häufig wird vom „Einschleppen“ gesprochen und es wird geglaubt, dass es sich wie eine Krankheit ausbreitet. „Am besten machen Sie das Aquarium neu“, wird dann als Lösung vorgeschlagen. Dass dies weder das Problem auf Dauer löst noch die Ursache behebt, wird vernachlässigt. Jede Alge hat Ihre Ursache und kann durch eine Korrektur der Wasserparameter, Beleuchtung oder CO2-Versorgung behoben werden. Auch das Hinzusetzen neuer Pflanzen kann helfen. Ein Neustart ist in jedem Fall die schlechteste Lösung. Mehr über eine erfolgreiche Algenbekämpfung können Sie hier nachlesen: Algenbekämpfung .

Schnecken

Nicht nur im Garten sind sie unbeliebt. Schnecken werden häufig durch Pflanzen mitgebracht und leben im Aquarium weiter. Das ist nicht weiter schlimm, denn Schnecken sind gute Restevertilger und helfen im Aquarium „aufzuräumen“. Viele Arten sind Zwitter und können sich daher leicht im Aquarium vermehren. Dass dies allerdings nur zum Problem wird, wenn eine Überfütterung und damit ein Nahrungsüberangebot stattfindet, wird bei einer Schneckenplage ausgeblendet. Auch hier wird das Einsetzen von „Schneckenfressern“ oder das „Neumachen“ häufig angeraten. In unseren Augen die schlechteste Lösung. Stattdessen sollte das Nahrungsüberangebot reduziert und der Bodengrund gründlich gereinigt werden. Mit JBL LimCollect können Sie täglich viele Schnecken absammeln und haben das Problem in nur wenigen Wochen dauerhaft beseitigt.

Klares Wasser = gutes Wasser

Man könnte meinen, dass diese Aussage stimmt, doch sind viele Giftstoffe nicht nur unsichtbar, sondern auch geruchsneutral. Daher ist das regelmäßige Wassertesten (wir empfehlen 1 x pro Woche) unerlässlich. Nur so erkennen Sie, ob es Ihren Fische gut geht und ob sich Probleme in der Zukunft anbahnen. Wir Menschen gehen deshalb alle zwei Jahre zum Bluttest, der auch Aufschluss über unsere Gesundheit gibt, auch wenn wir uns wohl fühlen. Alles Wissenswerte rund um das Thema Wasser können Sie hier nachlesen: Wasserwerte .

Bepflanzung

Wenn man zu viele Pflanzen einsetzt, sieht man die Fische nicht, sagte einst ein Kunde an der Pflanzenanlage. Dass diese Aussage kompletter Blödsinn ist, wird jeder Aquarianer mit der Zeit feststellen. Erst durch eine dichte Bepflanzung entwickeln viele Aquarienbewohner ihren Mut und zeigen sich in den schönsten Farben. Zudem wirken sich Pflanzen positiv auf das Aquarium aus, denn Sie produzieren Sauerstoff und verhindern unerwünschtes Algenwachstum. Es ist daher immer von Vorteil, min. 50 % der Fläche zu bepflanzen.

Düngung von Pflanzen

Auch Pflanzen haben Hunger und benötigen für ein kräftiges Wachstum Nährstoffe (Micro- und Macronährstoffe), pflanzengeeignetes Licht und CO2. Diese Stoffe und Elemente kommen auch in der freien Natur vor und sind in ausreichender Menge vorhanden. In einem Aquarium sind diese Stoffe, selbst mit starkem Fischbesatz, in der Regel in einem Mangel vorhanden. Besonders Micronährstoffe wie Eisen und CO2 müssen aktiv hinzugefügt werden. Selbstverständlich gibt es Pflanzenarten, die mit wenig CO2 auskommen, doch wachsen auch diese im Vergleich prächtiger mit einer aktiven Versorgung. Eine Übersicht für die Pflanzenauswahl finden Sie hier: Pflanzenarten . Viele Informationen um das Thema CO2 hier: CO2-Pflanzendüngung und die Düngung hier: Düngen .

Krankheiten

Fische besitzen, wie wir Menschen, ein Immunsystem. Durch eine gute Ernährung und ideale Haltungsbedingungen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Tiere gesund bleiben. Leider sind es die beiden einfachsten Punkte, die meist die Ursache für häufige Erkrankungen sind. Falsche Wasserwerte, abgelaufenes Futter, schlechtes Futter oder zu lange Beleuchtungszeiten und Lärm sind eine permanente Stressquelle. Aber auch Revierkämpfe und dauerhafte Streitigkeiten zwischen den Fischen, durch falsche Besatzplanung oder fehlende Höhlen und Reviere können eine Ursache sein. Treten Erkrankungen häufig auf, ohne dass neue Fische hinzugesetzt werden, wird einer der genannten Faktoren ursächlich sein.

Das Thema „Krankheiten“ einschleppen wird dem Händler oft nach einem Kauf vorgeworfen, doch dass der Transport für Ihre Fische Stress bedeutete und Sie daheim stark abweichende Wasserwerte haben, wird außer Acht gelassen. Im Geschäft waren und sind alle Fische noch gesund. Achten Sie daher auf einen ruhigen und kurzen Transport sowie eine lange und langsame Eingewöhnung in die neue Umgebung. Viele weitere Informationen zum Thema Krankheiten finden Sie hier: Krankheiten .

Geräusche

Ein Aquarium ist leise, es gibt kein Geschrei oder nächtliches Rascheln. Dennoch ist es nicht lautlos. Eventuell hören Sie leise ein Plätschern oder das Surren des Filters. Was den einen beruhigt, macht den anderen verrückt. Sollten Sie geräuschempfindlich sein, darf das Aquarium nicht im Schlafzimmer aufgestellt werden. Im Wohnzimmer werden Sie das Aquarium als lautlos wahrnehmen und echte Aquarianer schlafen erst ruhig, wenn das gleichmäßige „Blubbern“ einer Membranpumpe zu hören ist. Seien Sie sicher, es gibt kaum leisere Tiere als Fische.

Arbeit

Klingt es negativ, wenn man Zeit mit dem Aquarium verbringt? Es ist die Zeit, die man seinem Hobby widmet. Eigentlich klingt das sehr positiv und macht Ihnen Spaß. Ob nun das Fische füttern, einen Wasserwechsel durchführen oder einfach nur Hineinsehen, sie werden hierbei entspannen. Ein Aquarium mit 60-450 Litern Inhalt wird in der Woche nicht mehr als 30 Minuten (das sind im Schnitt 4,3 Minuten am Tag) Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.

Beispiele für Aquarien und deren Pflege finden Sie hier:

Dschungel-Aquariumtyp JBL Rio Pantanal®

Felsenriff-Aquarientyp JBL Malawi Rocks®

Goldfisch-Aquarientyp JBL Goldfish Paradise®

Aquascaping-Aquarientyp JBL Dreamscape®

Ich hoffe, dass Ihnen diese kleine Übersicht geholfen hat oder Sie sich darin wiederfinden konnten. Wir haben zahlreiche Zusatzinformationen verlinkt, die helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Versuchen Sie stets nur ein Problem zurzeit zu lösen. Ändern Sie stets nie mehr als einen Faktor und beobachten die Veränderung über mindestens 7 Tage. Erst dann sollten weiteren Aspekte berücksichtigt werden. Die Aquaristik setzt ein wenig Geduld voraus und die zahlt sich am Ende durch farbenprächtige Fische und kräftige Unterwasserwälder aus. Verfallen Sie nicht in Panik, denn so schleichend die Probleme entstanden sind, so langsam verschwinden sie auch wieder. Ein harter Rundumschlag führt nur selten zur Lösung und schon gar nicht zu einer dauerhaften.

Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, nutzen Sie unsere Kommentarfunktion. Ich freue mich auf Ihr Feedback.

© 21.09.2018
Matthias Wiesensee
Matthias Wiesensee
M.Sc. Wirtschaftsinformatik

Social Media, Online Marketing, Homepage, Kundenservice, Problemlöser, Fotografie, Blogger, Tauchen, Inlineskating, Aquaristik, Gartenteich, Reisen, Technik, Elektronische Musik

Über mich: Seit Teenagerzeiten mit Aquarien in Kontakt. Klassische Fischaquarien, reine Pflanzenaquarien bis hin zum Aquascape. Aber auch ein Gartenteich und Riffaquarien begleiten mich privat im Hobby. Als Wirtschaftsinformatiker, M.Sc. bin ich als Online Marketing Manager bei JBL für die Bereiche Social Media, Webentwicklung und der Kommunikation mit dem Anwender der JBL Produkte zuständig und kenne die JBL Produkte im Detail.

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