Sie haben nie Biologie studiert oder sich intensiv mit der Physiologie von Fischen auseinandergesetzt. Und dennoch wissen sie mehr als so mancher „Fachmann“ im Bereich Karpfen/Koi! Das Erlernen eines Handwerks über mehrere Generationen ersetzt manchmal mehr „Studium“ als alles Andere und Zufälle spielen oft auch eine Rolle.
Der bekannte Kujaku-Züchter Yasuaki Kaneko
Der Vater vom bekannten Kujaku-Züchter Yasuaki Kaneko startete mit der Koizucht, weil ein Kunde seine Autoreparatur nicht bar zahlen konnte und ihm fünf Koi als Arbeitslohn brachte. Er lernte fleißig von den anderen Koizüchtern im Raum Ojiya und wurde immer besser. Zig Tausende von Koi wanderten bei den Selektionen durch seine Hände. Die Erfahrungen gab er an seinen Sohn weiter, der heute die Kaneko Koifarm leitet. Beim Thema Farbausprägung versuchte Vater Kaneko diverse Futtersorten. Von ganz preiswertem Pelletfutter von einem Produzenten unten im Tal, bis hin zum teuersten Futter von einer bekannten japanischen Marke. Das teuerste Futter führte zu besserem Wachstum und schöneren Farben, als die Billigversionen. Aber die saubere Farbtrennung von Rot zu Weiß war trotzdem nicht immer so sauber wie er es gerne hätte. Die biologischen Hintergründe waren ihm natürlich nicht bekannt und verschiedene Formen von Carotinen hatte er auch noch nie gesehen oder davon gehört. Als die JBL Biologen seinen Sohn Yasuaki Kaneko kennen lernten, erzählte dieser von dem Farbabgrenzungsproblem. Eine Analyse der Futterzusammensetzungen brachte zum Vorschein, dass für die Intensivierung der Farben bei den Koi immer „normales“ Carotin zum Einsatz kam. Dieses Canthaxanthin E161g wird technisch hergestellt, ist preiswert und wird z. B. für die Rotfärbung der Lachsforellen verwendet. JBL stellte Kaneko einen Prototypen der JBL PROPOND Futterreihe zur Verfügung, bei dem ein sehr teures Astaxanthin E161j eingesetzt wurde. Dieses stammt aus Krill und Spirulina – ist also immer natürlichen Ursprungs.
Schon nach 6-8 Wochen konnte Kaneko Unterschiede bei der Farbausprägung seiner Kujakus sehen. Die Rot-Weiß-Abgrenzung wurde deutlich besser und JBL beschloss, komplett auf das billige Canthaxanthin zu verzichten und ausschließlich Astaxanthin E161j für die JBL PROPOND Reihe und ganz besonders natürlich beim JBL PROPOND COLOR einzusetzen! Danke an die Familie Kaneko, die mit ihrer Erfahrung dazu beigetragen hat, dass nun jeder perfekt ausgefärbte Koi pflegen kann.
In den Bergen der Präfektur Niigata
Wer die berühmten Koizüchter einmal in den Bergen der Präfektur Niigata besucht, wird in ihren Farmen Fahnen einiger bekannter Futterhersteller wehen sehen. Wenn Sie dann einmal im Kopf überschlagen, wie viel Futter eine Koifarm wohl braucht, wenn sie 500, oder wie die Marusei Koifarm sogar fast 1000 Naturteiche bewirtschaftet, kommen Sie schnell ins Grübeln, wie das alles bezahlt werden soll! Die Marusei Koifarm braucht z. B. etwa 3000 kg Koifutter monatlich. Das Futter auf den hübschen bunten Fahnen eines japanischen Herstellers auf der Farm kostet einen Koifreund um die 20,- € pro Kg. Das ergibt monatlich 60.000,- € Futterkosten. Wenn Marusei aus Sponsorgründen nur die Hälfte zahlen müsste, wären es immer noch 30.000,- €. Im Jahr also rund 360.000,- €.
In einem persönlichen Gespräch erzählten mehrere Züchter, dass die meisten von Ihnen bei den Massen an Jungenfischen nur preiswertes Futter füttern und ab einer Größe von etwa 20-30 cm wird bei den bis dahin selektierten Koi auf hochpreisiges Futter gewechselt! Sollten Sie einmal bei den Züchtern zu Besuch sein, werfen Sie einmal einen Blick hinter die Gebäude. Dort sehen Sie die leeren Futtersäcke und erkennen schnell, wie viel „teures“ Futter und wie viel „preiswertes“ Futter wirklich gefüttert wird! Wer hätte das gedacht!
Mehr Informationen zum Thema sind in der Themenewelt unter Fischernährung zu finden.